Grasser im Sympathietief: Drei Viertel begrüßen die Haftstrafe, zwei Prozent für Freispruch

GRASSER PROZESS: URTEILSVERKÜNDUNG:  GRASSER
KURIER-OGM-Umfrage zu den acht Jahren Haft für den Ex-Sonnyboy: 52 Prozent halten das Hafturteil für gerade richtig, weitere 22 Prozent für zu milde.

168 Tage hat der Prozess unter Vorsitz von Richterin Marion Hohenecker gedauert, und er endete im Dezember 2020 mit einem – nicht rechtskräftigen – Schuldspruch für einen einstigen Sonnyboy der Innenpolitik: den früheren Finanzminister Karl-Heinz Grasser.

Die Causa wird die Justiz auch heuer beschäftigen, weil Grasser gegen das Urteil beruft.

Wie sieht die Bevölkerung die Causa? Grasser stellt sich ja gern als Justizopfer dar und konnte in früheren Jahren auf viel Sympathie aus dem Publikum bauen.

Das hat sich offenkundig gründlich geändert, wie eine Umfrage von OGM im Auftrag des KURIER erbringt.

Nur 13 Prozent der Befragten finden, das Urteil von acht Jahren Haft sei „zu streng“.

Eine absolute Mehrheit von 52 Prozent findet das Strafausmaß „gerade richtig“.

Und immerhin jedem fünften Befragten – 22 Prozent – ist es sogar „zu milde“ ausgefallen.

Nur zwei Prozent der Befragten plädieren für Freispruch.

Interessant ist auch, was die Parteianhänger sagen. Grasser begann bei der FPÖ, war dann aber vier Jahre Finanzminister auf dem ÖVP-Ticket unter Kanzler Wolfgang Schüssel.

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