Walter Meischberger hat den Gerichtssaal verlassen. Waren Sie überrascht?
Ich war nicht überrascht, weil man nach der Urteilsverkündung den Gerichtssaal verlassen darf. Mit dieser Aktion wollte er seinen Protest gegen dieses Urteil zum Ausdruck bringen. Im Inneren ging es mir genauso wie Walter Meischberger. Für mich ist es ein glattes Fehlurteil. Wenn die Richterin heute sagt, es gab schon zu Beginn des Prozesses eine erdrückende Beweislast, dann wird jeder neutrale Beobachter zugeben: Es gab keinen Beweis, weil alles auf Indizien aufgebaut war.
Die Richterin hat mit Ihnen abgerechnet. Sie meinte, wer „redlich wirtschaftet, der braucht keine Konten in Liechtenstein und keinen Gewinnabführungsvertrag mit in Delaware beheimateten Firmen machen. Wäre die Causa nie so eskaliert, wenn Ihr Freund Walter Meischberger die Steuern gezahlt hätte?
Davon bin ich überzeugt. Das habe ich ihm schon vor 11 Jahren gesagt. Ich habe ihm damals schon gesagt, warum hast du dieses Geschäft gemacht und warum hast du die Steuern nicht gezahlt? Dass es soweit geht, dass ich wegen einer nicht abgeführten Steuer eines Freundes von mir angeklagt werde, damit habe ich nicht gerechnet. Man wollte mich hängen sehen.
Wie geht es nun weiter?
Wir werden zum Verfassungsgerichtshof gehen. Denn dass die Richterin über ihre eigene Befangenheit entscheidet, halte ich für problematisch. Und ihr Mann, der auch Richter ist, hat eine Disziplinarstrafe bekommen, weil er getwittert hat, dass ich schuldig bin.
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