Gipfeltreffen wegen Nahost-Krieg: Regierung traf Religionsvertreter in Wien
Der Terrorangriff der Hamas in Israel, der Gegenschlag der Israelis im Gazastreifen, die Demos in Österreich, der Brandanschlag auf die jüdische Zeremonienhalle des Wiener Zentralfriedhofs. Seit dem 7. Oktober ist auch in Österreich einiges ins Rutschen gekommen. Die Diskussionen werden härter, vor allem in den sozialen Netzwerken. Ein wichtiges Zeichen dagegen wurde am Montag im Kanzleramt in Wien gesetzt. Da haben Regierungschef Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Ministerin Susanne Raab (ÖVP) die Spitzen der heimischen Glaubensgemeinschaften zu einem Gipfelgespräch geladen.
Gekommen sind alle: der katholische Erzbischof Franz Lackner, der evangelische Bischof Michael Chalupka, der orthodoxe Metropolitik Arsenios Kardamakis, Präsident Oskar Deutsch von der Israelitischen Kultusgemeinde und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGÖ Ümit Vural. Gesprochen wurde über den Brandanschlag am Zentralfriedhof, die aktuelle Sicherheitslage sowie die aktuelle Situation im Nahen Osten und die Auswirkungen auf die Gesellschaft in Österreich.
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Zeichen der Geschlossenheit
Das Wichtigste an diesem Treffen war, dass die Religionsgemeinschaften Geschlossenheit gezeigt haben. Gemeinsam wurde im Kanzleramt noch einmal klar gemacht, dass jegliche Form von Hass, Gewalt und Diskriminierung keinen Platz in der Österreichs Gesellschaft hätten. Alle Religionsgemeinschaften sollten gleichen Schutz und gleiche Anerkennung genießen. Besonders erwähnt wurden natürlich das Ansteigen der antisemitischen Vorfälle seit dem 7. Oktober. Deswegen das gemeinsame Bekenntnis: Der Angriff der Terrororganisation Hamas dürfe nicht benutzt werden, um Hass und Antisemitismus in Österreich zu schüren.
Was auch noch betont wurde: Religion müsse immer etwas Verbindendes und nichts Spaltendes sein. Und: Gewalttätige Konflikte dürften nicht auf der Straße ausgetragen werden. Diese Botschaften sollen auch intern weitergegeben werden. Die Regierungsvertreter bedankten sich bei allen Würdenträgern, dass der Dialog innerhalb und zwischen den Religionsgemeinschaften trotz der Vorkommnisse im Nahen Osten weiterhin gepflegt werde.
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