Gewerkschaft will keinen Direktor, "der alleine alles bestimmt"

Lehrer-Chefverhandler Paul Kimberger vor Beginn der Verhandlungen zum Lehrerdienstrecht in Wien.
Lehrergewerkschafter Paul Kimberger warnt vor der Öffnung der Klassenschülerhöchstzahlen und dem Aus für die Mitbestimmung.

KURIER: Das Reformprojekt liegt jetzt vor, gibt es vom Chef der Lehrergewerkschaft Daumen rauf oder Daumen runter?

Paul Kimberger: Gundsätzlich bin ich ein Fan der Autonomie. Der Ministerratsvortrag ist duchaus ambitioniert. Aber wir kennen noch keine konkreten Entwürfe, deswegen kann ich das noch nicht nicht abschließend bewerten, denn der Teufel steckt wie immer im Detail.

Wo sehen Sie Probleme?

Wenn die Autonomie in Richtung mehr pädagogische Freiheit und Selbstbestimmung am Standort geht, kann ich das nur unterstützen. Aber einen reinen Eingriff in die Schulstrukturen, verbunden mit einem versteckten Sparpaket, das wird von mir vehement abgelehnt. Mir fällt auf, dass die Rechte der Schulpartner, jene der Eltern, Lehrer und Schüler, nicht ausreichend verankert sind, die dürfen nur Stellungnahmen abgeben.

Wie sehen Sie den neuen Superdirektor des Schulclusters, der alles selber entscheiden kann?

Es muss immer das Einvernehmen mit den Schulpartnern hergestellt werden. Einen Superdirektor, der das alles im Alleingang bestimmt, kann ich mir nicht vorstellen.

Wie bewerten Sie, dass die Klassenschülerhöchstzahl nicht mehr vorgegeben wird?

Das ist nicht klug, wir werden Richtgrößen brauchen.

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