Stronach kehrt Team den Rücken

Pressekonferenz Frank Stronach in Oberwaltersdorf, Golfclub Fontana am 04.03.2013
Polit-Projekt.Abgeordnete wollen weitermachen.

Frank Stronach wird im September 84 und hat noch Großes vor – wenn auch nicht mehr in Österreich.

Vertraute erzählen, dass der Multi-Milliardär, Industrielle und Kurzzeit-Politiker derzeit in Kanada eine riesige Bio-Supermarktkette aufziehen will und sich neuerdings auch kräftig im Wohnungs-Neubau engagiert. Da bleibe verständlicherweise keine Zeit mehr für Österreich und das kaum mehr existente Team Stronach.

Kurzum: Am Freitag erklärte Parteigründer Frank seinen Rückzug aus der heimischen Politik: "Mir liegt Österreich sehr am Herzen, aber ich habe ein gewisses Alter", erklärte der Milliardär dem Publikum und den verbliebenen Abgeordneten. "Ich werde mich bei der nächsten Nationalratswahl aus der Politik zurückziehen".

Kein Name, kein Geld

Die Begleitmusik von Franks Abgang ist für sein im September 2012 gegründetes und in Summe mit rund 30 Millionen gesponsertes Team eher unerfreulich. Stronach will seinen Namen nicht mehr länger für das glücklose Polit-Projekt hergeben, frisches Geld dürfte es erst recht keines mehr geben.

Dennoch: Einzelne Abgeordnete wollen weitermachen, wenn die Truppe auch heillos zerstritten sein dürfte und jeder dem anderen hinter vorgehaltener Hand vorwirft, sich längst bei der ÖVP oder teilweise auch der FPÖ angebiedert zu haben.

Stronach-Mann Leo Steinbichler setzt seine Hoffnungen jedenfalls in eine "neue Gruppe, in der nicht mehr quer geschossen wird." Wie diese heißen werde, wissen man noch nicht, wobei sich das Wort "Team" immer gut mache. Unterm Strich steht für Steinbichler fest: "Es wird eine aktive Gruppe bei der nächsten Nationalratswahl antreten." Für sich selbst könne er einen Wechsel zu einer anderen Partei ausschließen.

Ähnlich sieht das auch Stronach-Abgeordnete Waltraud Dietrich. "Das Beispiel von Frau Griss zeigt, es gibt eine Chance für politisches Engagement. In welcher Form wird man sehen. Im Leben gibt es immer viele Möglichkeiten sich zu engagieren."

Auch sie dementiert das Gerücht, wonach die letzten Stronach-Getreuen zur ÖVP überlaufen würden. Dietrich zum KURIER: "Für mich ist das denkunmöglich."

Mit auf den Weg gibt Stronach seinen Team-Mitgliedern noch eine Art politisches Vermächtnis. Im Magna Racino in Ebreichsdorf (NÖ) präsentierte Stronach am Freitagabend seinen "Sanierungsplan" für Österreich. Stronach hat Vorschläge, wie man aus Österreich wieder einen "wichtigen Wirtschaftsstandort mit Zukunft" machen könnte.

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