Der Milliardär hat’s im TV schwer

Der Milliardär hat’s im TV schwer
Montag Abend stellte sich Milliardär und Spitzenkandidat Frank Stronach den Zuschauerfragen auf Puls 4. Die Zitate.

Drei TV-Duelle hat Frank Stronach bereits absolviert, gestern standen zwei Solo-Auftritte auf dem Wahlkampf-Programm: Der Neo-Politiker wurde spätabends in der Puls4-Wahlarena von Zuschauern und Moderatoren in die Mangel genommen, zuvor hat er im ORF-Radio – mehr oder weniger – „Klartext“ geredet.

Bis dato lief der Wahlkampf für den Milliardär durchwachsen. Während seine Plakat- und Social-Media-Kampagne von Experten durchwegs gelobt wurde, konnte Stronach im Fernsehen bisher kaum punkten. In einer OGM-Umfrage für den KURIER urteilten die Befragten, der Austrokanadier habe bei den TV-Duellen von allen sechs Spitzenkandidaten am schlechtesten abgeschnitten. Nur acht Prozent waren der Meinung, Stronach habe sie bei den Diskussionen positiv überrascht. „Das entspricht in etwa seinem Wähleranteil“, erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Dem Magna-Gründer sei es also nicht wirklich gelungen, neue Wähler anzusprechen: „Er konnte inhaltlich zu wenig vermitteln.“

In der Puls4-Wahlarena spulte er auch viele seiner bekannten Stehsätze ab: „Keine andere Person hat so viel Steuern gezahlt wie ich. (...) Wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, hast Du ein Problem. (...).“ [Anmerkung: Das von der Redaktion vorab zusammengestellte Bingo-Spiel war innerhalb der ersten Minuten ausgefüllt. ]

Stronach echauffierte sich über Banken, Funktionäre und das Polit-System. Moderatoren und Zuschauer wurden teils von dem 81-jährigen Polit-Neuling abgekanzelt: „Ihr müsst einmal zuhören. (...) Du bist 18 – und denkst schon an die Pension! (...) In Wirtschaft brauchst Du Nachhilfe.“

Inhaltlich war gestern wenig Neues zu hören. Im ORF-Radio erklärte Stronach, dass ihn das Abhören von Österreichern durch die NSA nicht störe. „Ich hab kein Problem, wenn mein Telefon abgehört wird.“ Die USA würden das „zum Schutze Österreichs machen“.

Noch zwei TV-Matches

Stronach hat nur noch wenig Gelegenheit, im TV zu überzeugen. Zwei Matches stehen noch aus – jenes mit Grünen-Chefin Eva Glawischnig und jenes mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Vor allem die Konfrontation mit dem blauen Frontmann am Donnerstag (ORF2, 20.15 Uhr) verspricht Spannung, weil ja beide Herren im Protestwähler-Becken fischen – und die FPÖ massiv an Terrain verloren hat, seit der Ex-Konzern-Boss in den Polit-Ring eingestiegen ist.

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