FPÖ-Preis für Auslöserin der Wahlanfechtung

Isabella Lehner mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
"Dienst an der Demokratie".Villacherin wird mit umstrittener Franz-Dinghofer-Medaille geehrt.

Isabella Lehner ist in ihrer Partei eine kleine Berühmtheit geworden: Die FPÖ-Gemeinderätin aus Villach soll ja als Erste darauf aufmerksam gemacht haben, dass mit der Auszählung der Wahlkarten zu früh begonnen wurde. Ihr Aufschrei dürfte der Startschuss für die Anfechtung der Bundespräsidentenwahl gewesen sein.

Jetzt will die FPÖ sie mit der Franz-Dinghofer-Medaille für ihre "Dienste für die Demokratie" ehren. Die Medaille soll der 52-jährigen Kärntnerin am 8. November im Parlament verliehen werden. Auf dem Programm steht eine Begrüßung durch den Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer, anschließend gibt es einen Vortrag über die "Rechte und Pflichten eines Bundespräsidenten".

"Großdeutscher" Pionier

Franz Dinghofer war Obmann der "Großdeutschen Volkspartei", Justizminister und bis zum "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland Präsident des Obersten Gerichtshofes. Dass die FPÖ ihm das Franz-Dinghofer-Institut und eine Auszeichnung gewidmet hat, liegt daran, dass er am 12. November 1918 als Präsident der provisorischen Nationalversammlung die "Republik Deutschösterreich" ausgerufen hat. Die Freiheitlichen feiern ihn bis heute als "Verkünder der Republik". Die Grünen haben den Preis bereits 2009 kritisiert: Dinghofer habe die großdeutsche Vereinigung vorangetrieben und den Weg für den Nationalsozialismus in Österreich (mit-)geebnet.

Kommentare