Foitik nach Gecko-Rücktritt: "Das kann so nicht weitergehen"

Der Bundesrettungskommandant hat Gecko verlassen. Warum, erklärte er in der ZiB2.

Die Corona-Maßnahmen in Österreich werden wieder verschärft. Unter anderem plant die Regierung eine bundesweite Wiedereinführung der Maskenpflicht, verkündete Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Freitag. Besprochen wurde die aktuelle Situation zuvor auch im Beratungsgremium Gecko, in dem es zuletzt gebrodelt hat.

Mehrere Mitglieder überlegten, ihre Funktion niederzulegen, weil sie nicht als Feigenblatt dienen wollten. Der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuz, Gerry Foitik, hat die Drohung tatsächlich wahr gemacht. Andere, die ebenfalls zu den Unzufriedenen zählten, wie der ehemalige Verteidigungsminister Thomas Starlinger und der Mikrobiologe Andreas Bergthaler dürften bleiben.

Omikron-Tote "achselzuckend zur Kenntnis genommen"

"Als Vertreter des Roten Kreuzes vertrete ich eine Pandemiepolitik, die sich an der Empathie mit den Schwächsten der Gesellschaft orientiert", sagte Foitik in der ZiB2. 200 Omikron-Tote pro Woche würden "oft nur achselzuckend und billigend zur Kenntnis genommen, das kann so nicht weitergehen", übte er Kritik an den weitreichenden Lockerungen. Zudem sei die Energie, die er für Gecko habe aufwenden müssen, in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zur Wirkung der Arbeit gestanden.

Innerhalb von Gecko sei die Zusammenarbeit wertschätzend und professionell gewesen, meine Foitik. "Wir sind es auch gewohnt als Expertinnen, dass wir Vorschläge machen und Konzepte erarbeiten, die im politischen Kurs nicht eins zu eins umgesetzt haben", sagte Foitik. Das sei auch nicht das Thema. Einige Politiker hätten jedoch auf Gecko referenziert, um eigene Fehler zu kaschieren. An der einen oder anderen Stelle habe man "schon den Eindruck gehabt", dass Gecko von der Politik instrumentalisiert worden sei. 

Rauch: Kooperation auf Augenhöhe

Er habe sich in der Gecko-Sitzung bei Foitik für seinen Einsatz bedankt und bei den Experten für "manchen Unmut" entschuldigt, sagte Rauch zuvor in der Pressekonferenz. Es sei der Eindruck entstanden, die Politik habe Gecko teils missbraucht, um sich "hinter den Expertinnen und Experten" zu verstecken. Er wolle die Zusammenarbeit auf neue Beine Stellen - für eine Kooperation auf Augenhöhe.

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