Faßmann: "Müssen Politik und Wissenschaft trennen"

Faßmann: "Müssen Politik und Wissenschaft trennen"
Der Präsident der Österreichische Akademie der Wissenschaften spricht über die Erkenntnisse aus den Pandemie-Jahren und was man daraus für die Zukunft gelernt hat.

In den vergangenen drei Jahren musste es oft schnell gehen. Die Pandemie ließ wenig Zeit für lange Überlegungen. Nun aber haben die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und die deutsche Leopoldina die Funktion der Wissenschaft als Beraterin der Politik – vor allem in Krisenzeiten – reflektiert und in den sogenannten Wiener Thesen zusammengefasst.

KURIER: Herr Präsident, die Wiener Thesen sind das Ergebnis der Aufarbeitung der Pandemie-Jahre. Warum war das nötig?

Heinz Faßmann: Es geht darum, wie in der Zukunft das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in bestimmten Krisensituationen aussehen kann. Denn das ist nicht immer leicht.

Sind in der Vergangenheit Fehler passiert?

Wir brauchen eine Rollentrennung zwischen Wissenschaft und Politik. Die Wissenschaft soll Fakten aufarbeiten, sie soll die Evidenzen bereitstellen. Sie soll aber nicht in den Rock des Politikers schlüpfen. Ein Politiker oder eine Politikerin soll aufgrund dieser Evidenzen und der möglicherweise unterschiedlichen Optionen entscheiden. Diese Aufgabenteilung hat es im Zuge der Pandemie nicht immer gegeben.

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