"Partnerschaftsbonus" fällt bei SPÖ und Grünen durch

"Bei uns ist es so, dass er die gesamte Wäsche macht." Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) lässt lieber ihren Mann ans ungebügelte Hemd.
Frauenministerin Heinisch-Hoschek sieht den Karmasin-Vorschlag skeptisch.

Um Väter zu mehr Familienarbeit zu motivieren, schwebt Familienministerin Sophie Karmasin – wie im KURIER berichtet – ein "Partnerschaftsbonus" vor. Ausgangspunkt ist eine neue WIFO-Studie, die Verhältnisse dokumentiert, die seit Jahren gleich sind. Nach wie vor übernehmen Frauen zwei Drittel der Familienarbeit. Karmasin glaubt, dass sich daran etwas ändern könnte, gäbe es etwa mehr Kinderbetreuungsgeld als jetzt. Das will sie mit dem Koalitionspartner verhandeln.

Falsches Zeichen

SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek ist skeptisch. Heinisch-Hosek zum KURIER: "Wenn der Vorschlag so zu verstehen ist, dass das Karenzgeld für Männer steigt, wenn der Mann länger in Karenz geht, dann kann ich dem nichts abgewinnen. Das wäre ein falsches Zeichen für Frauen in Karenz." Heinisch-Hosek erinnert Karmasin dafür an das Regierungsprogramm und das darin fixierte Kinderbetreuungsgeld-Konto. Die Gesamtsumme an Kindergeld bliebe fix, Dauer und Bezugshöhe sollen aber wählbar sein. Karmasins Vorschlag dazu sei offen.

Gegen Bonus

Auch die Grünen sind gegen den Bonus. "Es kann nicht sein, dass Männer für etwas belohnt werden, was von Frauen selbstverständlich erwartet wird", sagt Daniela Musiol, Familiensprecherin der Grünen. Dass so wenig Männer in Karenz gingen (4,5 Prozent) liege an ihren wesentlich höheren Einkommen.

Kommentare