Fall Pilnacek: "War ein Fehler, mich auf Peter Pilz einzulassen"

Fall Pilnacek: "War ein Fehler, mich auf Peter Pilz einzulassen"
Eine Freundin des verstorbenen Justiz-Sektionschefs hat gegenüber der "Presse" ihre bisherigen Darstellungen korrigiert. Sie kritisiert Peter Pilz deutlich.

Wie die Presse berichtet, gibt es im Fall um den verstorbenen Ex-Justizsektionschef Christian Pilnacek eine Kehrtwende. Pilnacek kam bekanntlich vergangenen Oktober tragisch ums Leben. Die wahrscheinliche Todesursache ist laut gerichtsmedizinischem Gutachten ein Suizid.

Nach wie vor nicht an einen Unfall oder Suizid glaubt Karin Wurm, Pilnaceks damalige Freundin. Sie meldete sich deshalb vergangenen März im Online-Medium des Ex-Politikers Peter Pilz, ZackZack, zu Wort.

Infolge einer Anzeige Wurms wird zudem gegen zwei Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs ermittelt – bisher ohne konkrete Erkenntnisse. Der Vorwurf: Die Beamten sollen nach dem Tod Pilnaceks bei der Wohnung von Wurm gewesen sein und rechtswidrig Gegenstände des Verstorbenen beschlagnahmt haben.

"Habe nie etwas anderes erzählt"

Die Anzeige wurde jedoch nicht direkt von Wurm, sondern von Volkert Sackmann, einem Anwalt von Pilz, eingebracht. Wurm behauptet nun gegenüber der Presse, die Anzeige "nie gesehen" zu haben. Sackmann weist das zurück, Wurm habe sogar telefonisch wie schriftlich um Änderungen gebeten.

Es sei ein Fehler gewesen, "sich auf Peter Pilz einzulassen", sagt wiederum Wurm. Die Idee zur Anzeige sei auch von Pilz gekommen. Dieser sei wiederum mit ihr in Kontakt getreten und habe sie später auch besucht. Der ursprüngliche Artikel – am 22. März auf ZackZack erschienen – ist mittlerweile nicht mehr online.

Darin stand etwa, dass die Beamten gegenüber Wurm "so bestimmt" aufgetreten seien, dass sie ihnen private Gegenstände Pilnaceks übergeben habe. Gegenüber der Presse weist Wurm das nun zurück. Sie habe sich "aufgrund der Ausnahmesituation nicht imstande gesehen, die Gegenstände auszuhändigen", was sie auch vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gesagt habe. Das habe stattdessen ihre Mitbewohnerin erledigt. "Auch Peter Pilz habe ich nie etwas anderes erzählt."

Wurm soll zudem von diversen Seiten unterstellt worden sein, Daten von Pilnacek verkauft zu haben und auf Pilnacek angesetzt worden zu sein. "Ich war Mittel zum Zweck, und bekommen habe ich keinen Cent", dementiert Wurm das gegenüber der Presse. Sie wisse auch nicht, wie Pilnaceks Daten in die Hände eines Journalisten der Kronen Zeitung gelangt seien.

Bleibt die Frage, warum Wurm erst jetzt mit diesem Klarstellungen an die Öffentlichkeit gegangen ist. "Ich bin zu keiner Trauerarbeit gekommen", sagt sie zum KURIER. "Ich möchte Dinge richtigstellen, damit nicht mehr Schmutzwäsche gewaschen wird." So etwa Behauptungen, sie habe den Laptop Pilnaceks verkauft und mit dem Erlös ein Schuhgeschäft in Krems erworben. "Das ist rufschädigend."

Trotz der Vorkommnisse würde sie Pilz noch vertrauen, "ich will nur, dass die Dinge, die ich gesagt habe, nicht verdreht werden". 

Peter Pilz reagiert Montagabend mit einem kryptischen Artikel.  Er schreibt von einer „Selbstmord-Nebelgranate“ der ÖVP‚ die zeigen würde, dass ZackZack auf der „richtigen Spur“ sei. Wurm  habe ihre Darstellungen auch nur in dem Punkt korrigiert, dass nicht sie die Gegenstände den Beamten übergeben habe, so Pilz. 

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. 

Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133).

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