Faktencheck: Wie lange laufen die Gasverträge? Was passiert bei Lieferstopps?

Faktencheck: Wie lange laufen die Gasverträge? Was passiert bei Lieferstopps?
Welche Verträge mit Russland gibt es? Was wären Alternativen? Hat die Regierung einen Plan für die Energiewende?

In der ORF-Diskussion "Im Zentrum“ zum Thema "Notfall Gas – Österreich unter Druck“ flogen durchaus die Fetzen. Der KURIER macht den Faktencheck zur Sendung.

Hat die OMV Verträge über Gaslieferungen bis 2040 mit Russland, die jedenfalls bezahlt werden müssen?

Ja. 2018 wurden die Verträge der OMV mit Gazprom über Gaslieferungen bis 2040 unterschrieben, die 80 Prozent des heimischen Bedarfs decken sollen. Zur Verteidigung sollte erwähnt werden, dass man von einem steigenden Gasbedarf und einer sinkenden Eigenproduktion in der EU ausging, als die Verträge 2018 unterzeichnet wurden, und die Regierung vom Deal begeistert war. Selbst wenn die Verträge vorzeitig gekündigt werden, muss Österreich bezahlen, auch wenn kein Gas fließt. Das wird den Russen durch eine branchenübliche „Take-or-Pay“-Klausel garantiert. Im österreichischen Vertrag umfasst diese Klausel allerdings unüblich hohe rund 95 Prozent der maximalen Liefermenge. Heute entpuppen sich die Vereinbarungen immer mehr als Knebelverträge mit einem Milliarden-Risiko für die OMV. Allein 2022 wird Österreich/die OMV für das russische Gas entsprechend den Marktpreisen etwa sechs Milliarden Euro zahlen.

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