Expertin: Gültigkeit von Antigentests auf 24 Stunden reduzieren
Es gehe ja nicht um Öffnungsschritte für morgen, sondern um solche, die in einem Monat zum Tragen kommen sollen: So relativierte Eva Schernhammer, Leiterin der Epidemiologie an der MedUni Wien, die Kritik an den gestern von der Regierung in Aussicht gestellten Lockerungen im Bereich der Gastronomie. Diese seien gefährlich, warnten viele Exeprten, der deutsche Virologe (und SPD-Politiker) Karl Lauterbach hatte gar prognostiziert, das würde viele Menschenleben kosten, der österreichische Komplexitätsforscher Peter Klimek nannte das "hoch riskant".
Schernhammer meinte indes, es sei noch Zeit zu beobachten, ob die Zielsetzungen halten würden. Bis dahin gelte es, das Testen weiter auszubauen und die Menschen zu motivieren, sich an die Sicherheitsmaßnahmen zu halten.
Schernhammer war eine der Teilnehmerinnen an den gestrigen Beratungen der Bundesregierung mit Experten. Davor hatte sie selbst noch gemeint, man müsse froh sein, wenn offen bleiben kann, was derzeit offen ist.
Nun meinte sie in der ZiB 2, die ab der Karwoche geplanten Öffnungsschritte seien in Wahrheit ohnedies nur "Babyschritte", die sich auf den Outdoor-Bereich beschränkten.
Zur Frage der Regionalisierung von Maßnahmen - wie dass z. B. Vorarlberg nun früher weitergehende Öffnungsschritte setzen kann - meinte die Virologin, man habe seit dem ersten Scheitern der Corona-Ampel viel dazu gelernt.
Vor allem sei Österreich zum Testweltmeister geworden, darin liege derzeit die große Chance. Von daher seien regionale Schritte, begleitet von massiven Teststrategien, durchaus sinnvoll.
Klar sprach sich Schernhammer dafür aus, die Frist der Gültigkeit von Antigentests (z. B. für Eintritte) von 48 auf zumindest 24 Stunden zu reduzieren, noch besser wären zwölf Stunden.
Definitiv auf Distanz ging die Expertin zu den Forderungen aus Wirtschaft und Kultur zu Öffnungen auch im Indoor-Bereich: Das wären Schritte, "vor denen man wirklich Angst haben müsste".
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