Ex-Weltmeister & Hotelier Walchhofer: "Corona ist wie ein Ritt über die Streif"

Ex-Weltmeister & Hotelier Walchhofer: "Corona ist wie ein Ritt über die Streif"
Michael Walchhofer. Der Ex-Ski-Weltmeister und Hotelier verlor beim ersten Lockdown 25 Prozent des Umsatzes. Von der Politik wünscht er sich mehr Planbarkeit

Eigentlich würde Michael Walchhofer (45) dieser Tage die ersten Gäste in seinen drei Hotels in Zauchensee begrüßen. In den Mails würden zahlreiche Reservierungen für die Wintersaison eintrudeln. Stattdessen tut sich da wie dort nichts. Keine Gäste, keine Ski-Openings, kaum Anfragen für einen Skiurlaub. Alle sind in Warteposition. Trotzdem wirft der Ex-Skiweltmeister die Flinte nicht ins Korn.

KURIER: Herr Walchhofer, wenn man auf Ihre Homepage blickt, dann findet man dort Ihre Leitsätze wie „Talent hat der, der durchhält“ oder, dass Sie Herausforderungen lieben. Stellt die Corona-Pandemie Ihre Lebenseinstellung auf die Probe?

Michael Walchhofer: Diese Attribute sind jetzt absolut notwendig, um durch die Krise zu kommen. Es ist für alle Beteiligten frustrierend, aber Corona wegzaubern geht leider nicht. Wir sitzen alle in einem Boot. Deswegen muss man die Herausforderung annehmen und das Beste daraus machen. Es werden sehr spannende Winterwochen werden. Gerade der Tourismus wird sicher unglaublich flexibel agieren müssen, weil es zahlreiche unkalkulierbare Faktoren gibt.

Spannend, flexibel, unkalkulierbar – so beschreiben Abfahrer auch die Streif. Ist die Pandemie mit einem Ritt über die Streif vergleichbar?

Für die Streif analysiert und plant man viele Tage vor der Abfahrt, was die beste Linie sein könnte. Trotzdem braucht man während der Fahrt eine hohe Flexibilität, weil die Strecke immer neue Unwägbarkeiten parat hat. Die Streif wirft einen immer wieder aus der Spur, und dann muss man entsprechend schnell korrigierend reagieren. Insofern ist Corona mit einem Ritt über die Streif vergleichbar. Im Sport gilt: Die Besseren werden es besser meistern.

 

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