Ex-Telekom-Manager verwechselte JVP mit JW

Ex-Telekom-Manager verwechselte JVP mit JW
"Junge Wirtschaft" statt "Junge ÖVP": Der kolportierte Geldfluss von 100.000 Euro von der Telekom zur Volkspartei war eine Verwechslung.

Die Aufregung in der ÖVP war gewaltig: Nachdem der trend berichtet hatte, die Telekom habe im Jahr 2007 über den Lobbyisten Peter Hochegger 100.000 Euro an die "Junge ÖVP", eine Teilorganisation der Volkspartei, gezahlt, wurde genau das am Montag von Ex-Telekom-Manager Rudolf Fischer gegenüber dem KURIER bestätigt. Es habe einen Vertrag über eine "mehrjährige Kooperation" gegeben, dessen Ziel gewesen sei, dass sich die Telekom jungen Unternehmern präsentieren könne.

ÖVP-Nationalratsabgeordnete Silvia Fuhrmann, im Jahr 2007 Chefin der JVP, dementierte: Aus der Buchhaltung sei ersichtlich, dass es "weder direkt noch indirekt Zahlungen der Telekom" gegeben habe.

Wie sich nun herausstellt, dürfte Fischer schlicht die Jugendorganisationen im schwarzen Dunstkreis durcheinandergebracht haben: Konkret hat er wohl die "Junge ÖVP" mit der "Jungen Wirtschaft" verwechselt - einer Teilorganisation der Wirtschaftskammer.

"Keine Parteispende"

Wie JW-Bundesgeschäftsführerin Elisabeth Zehetner am Dienstag bestätigte, gab es in den vergangenen Jahren Sponsoring-Verträge u. a. mit der Telekom und A1 - 2007 bekam man von beiden gemeinsam rund 100.000 Euro. Mittlerweile sei die Kooperation ausgelaufen.

Fischer lässt auf KURIER-Anfrage über seine Rechtsvertretung ausrichten, er könne sich nicht mehr genau erinnern, mit wem der Vertrag abgeschlossen wurde - er wisse nur, dass es "Interessensvertretern von Jungunternehmern" gewesen seien; auch die Junge Wirtschaft käme infrage. In einem Punkt ist sich Fischer aber sicher: "Es gab keine Parteispende, für das Geld gab es eine klare Gegenleistung, das war rechtlich unbedenklich."

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