Ex-Minister Rupprechter hält Kärntner Bischof für "gerechte Strafe"

APA16448422 - 14012014 - WAIDHOFEN AN DER YBBS - ÖSTERREICH: Bundesminister fuer Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Andrae Rupprechter (ÖVP) vor Beginn einer 2-tägigen Regierungsklausur am Dienstag, 14. Jänner 2014 in Waidhofen an der Ybbs... APA-FOTO: HANS PUNZ
Ex-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter ätzt nach der Ernennung des neuen Kärntner Bischofs.

Lange war es um Andrä Rupprechter ruhig. Bis jetzt. Der ehemalige Landwirtschaftsminister (2013 - 2017) und nunmehrige EU-Beamte macht mit einem Tweet auf sich aufmerksam. Anlass ist die Ernennung des neuen Kärntner Bischofs: Josef Marketz.

Rupprechter schreibt ob der Ernennung des 66. Bischofs der Diözese Gurk-Klagenfurt : "Die gerechte Strafe Gottes für die Kärntner: ein Slowene als Bischof." Nach einem klatschenden Emoji schreibt der gebürtige Tiroler Rupprechter weiter: "Gottes Wege sind tief und unergründlich. Amen" und schließt mit einem betenden Hände-Emoji.

Ex-Minister Rupprechter hält Kärntner Bischof für "gerechte Strafe"

Damit spielt Rupprechter auf den Umgang der slowenischen Minderheit in Kärnten und die Herkunft von Josef Marketz an. Der bisherige Direktor der Caritas Kärnten Marketz ist Kärntner Slowene, in St. Philippen ob Sonnegg/St. Lips in der Gemeinde Sittersdorf/Zitara vas (Bezirk Völkermarkt) geboren.

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten.

Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger twitterte an Rupprechter adressiert: „Diese Aussage ist eine Beleidigung für uns Kärntner und unsere Volksgruppe.“ Noch deutlicher wurde ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber in einer Aussendung: „Im Namen der Kärntner Volkspartei distanziere ich mich ausdrücklich von dieser unfassbaren Beleidigung von uns Kärntnerinnen und Kärntnern und insbesondere der slowenischen Volksgruppe.“ Unabhängig davon wie sich Rupprechter zu rechtfertigen versuche, „sind solche Aussagen schärfstens zu verurteilen. Seine Entschuldigung war das Mindeste, was sich die Kärntner und auch Josef Marketz erwarten durften.“


FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer kritisierte den Tweet als „unfassbare Entgleisung“: „Herr Rupprechter beleidigt mit dieser Aussage die gesamte Kärntner Bevölkerung. Er hat aus der Geschichte offenbar nichts gelernt und möchte wohl 99 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung neue Gräben aufreißen.“ Und Gerhard Köfer vom Team Kärnten meinte, die „letztklassige und rassistische Äußerung“ Rupprechters schreie „nach umgehenden Konsequenzen“.

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