Ethik in der Schule? "Schon Sokrates beschwerte sich über die Jugend"

Ethikunterricht für alle: "Am Ende war die katholische Kirche mächtiger"
Anita Kitzberger unterrichtet seit 1997/1998  Ethik an einer AHS. Der KURIER sprach mit der Pädagogin über den Ethikunterricht, warum es ein Indoktrinationsverbot gibt, und was ihre Schülerinnen jedenfalls verstanden haben sollten. 

KURIER: 2020 war wohl eines der schwierigsten Schuljahre überhaupt. Wie richtet eine Ethiklehrerin ihre Schülerinnen und Schüler wieder auf?

Anita Kitzberger: So wie alle meine Kolleginnen und Kollegen, Aufrichten kann man nur mit Freundlichkeit, durch ehrliches Zuhören und Aufmerksamkeit.

Sie unterrichten seit 23 Jahren Ethik. Was sollen Schülerinnen und Schüler da jedenfalls verstanden haben, wenn das Jahr endet?

Dass der Mensch ein zoon politikon ist, ein soziales und politisches Wesen. Dass wir in einer Gesellschaft zusammenleben und uns darüber verständigen müssen, wie wir das gestalten.  Wir wollen gemeinsam Regeln, Wertvorstellungen und Traditionen hinterfragen, diskutieren und reflektieren, sodass jeder Mensch ein gutes Leben führen kann.

Also geben Sie einen Kompass für ein gutes Leben? 

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