Erste Konsequenzen in der Telekom-Affäre
In der Korruptions-Affäre rund um die Telekom Austria (TA) werden erste Konsequenzen gezogen: Am Freitag stellte der SPÖ-Abgeordnete Kurt Gartlehner seine Funktion als Telekom-Sprecher seiner Partei offiziell „ruhend“, nachdem ihm vorgeworfen wurde, er habe 2007 und 2008 Telekom-Geld in der Höhe von 3000 Euro monatlich angenommen.
Stunden zuvor trat der Tiroler Finanzlandesrat Christian Switak (ÖVP) zurück. Jagdeinladungen der Telekom und dem Lift-Unternehmer Heinz Schultz (sponserte auch eine günstige Mietwohnung) haben dem für Raumordnung zuständigen Landesrat heftige Kritik eingebracht. Switak folgt der Haller Bürgermeister Johannes Tratter.
Jagd
Jagdeinladungen der TA folgte einst auch Markus Beyrer, seinerzeit Generalsekretär der Industriellenvereinigung und nun Chef der Verstaatlichten-Holding ÖIAG und damit TA-Aufsichtsratschef. Beyrer sieht keinen Interessenskonflikt bei der Aufarbeitung des Skandals und schließt einen Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender weiter aus.
Die Telekom will, wie berichtet, rund 20 Mio. Euro an Schadenersatz geltend machen. Erfolgen soll dies laut Sprecher, indem man sich in den jeweiligen Strafverfahren als Privatbeteiligter anschließt. „Beim Valora-Komplex ist das bereits erfolgt, bei anderen Dingen stehen wir knapp vor der Anklage“, heißt es.
Neben Peter Hochegger (Valora) müssen auch Ex-Vorstände mit Klagen rechnen. Offenbar mit Ausnahme von Boris Nemsic. Gegen Rudolf Fischer und Stefano Colombo dürfte im Zuge der Kursmanipulation ebenso Klage eingebracht werden wie gegen den Banker Johann Wanovits, TA-Bereichsleiter Josef Trimmel sowie Kronzeugen Gernot Schieszler.
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