Dritter Nationalratspräsident: Grüne wollen Blimlinger statt Hofer

Dritter Nationalratspräsident: Grüne wollen Blimlinger statt Hofer
Parteichef Werner Kogler appelliert an alle Fraktionen, die Abstimmung freizugeben.

Geht es nach den parlamentarischen Gepflogenheiten, stellt die FPÖ ab Mittwoch als drittstärkste Fraktion erneut den dritten Nationalratspräsidenten. In der vergangenen Gesetzgebungsperiode nahm diese Funktion Anneliese Kitzmüller wahr, am Dienstagabend soll nun Parteichef Norbert Hofer in der konstituierenden Klubsitzung der Freiheitlichen für die Funktion nominiert werden.

Damit sind die Grünen jedoch nicht einverstanden und werden Eva Blimlinger als Gegenkandidatin aufstellen, wie der Standard berichtet. Parteichef Werner Kogler werde in der morgigen konstituierenden Sitzung des Nationalrats an die Klubchefs aller Fraktionen appellieren, die Abstimmung freizugeben.

"Eva Blimlinger steht für ein Weltbild der Toleranz und der Vielfalt. Sie verfügt über ein Geschichtsbewusstsein, richtet ihren Blick und ihr Tun aber in eine moderne Zukunft, nicht ohne die Verantwortung aus der Vergangenheit zu vergessen", sagte Kogler zum StandardBlimlinger selbst meint, es gehe ihr um ein Signal für ein "weltoffenes, zukunftsorientiertes Österreich".

Die 58-jährige Historikerin Blimlinger war zuletzt Rektorin der Akademie der bildenden Künste und Präsidentin der Universitätenkonferenz. Zuvor war sie als Forschungskoordinatorin der Historikerkommission unter der schwarz-blauen Regierung zur Jahrtausendwende und als Vize-Vorsitzende des Kunstrückgabebeirates im Zusammenhang mit NS-Raubgut tätig.

Bei der Nationalratswahl schaffte sie als als Vierte auf der Wiener Landesliste den Einzug in den Nationalrat.

Die letzte Grüne Gegenkandidatur um einen Platz im Nationalratspräsidium gab es 2008 ebenfalls gegen die FPÖ. Damals trat Alexander Van der Bellen gegen Martin Graf an - und verlor.

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