Drei Interessenten für Hypo Österreich

Drei Interessenten für Hypo Österreich
Versteckte Risiken gebe es in der Bank nicht mehr. "Wir haben alle Gefahrenherde beseitigt", sagt Aufsichtsrat-Chef Ditz.

"Wir sehen Licht am Ende des Tunnels." Johannes Ditz, Aufsichtsratschef der Kärntner Hypo-Alpe-Adria-Bank, ist erstmals seit der Notver­staatlichung des Instituts Ende 2009 zuversichtlich, doch noch einen Teil der Steuergelder, die in die Bank gesteckt werden mussten, retten zu können.

Drei Interessenten für Hypo Österreich
Johannes Ditz Aufsichtsratsvorsitzender der Hypo Alpe Adria Bank Er forciert den Verkauf der Österreich-Tochter, und schließt eine Schadenersatzforderung gegenüber der BayernLB nicht aus. Auch will er sein Gremium und den Vorstand der Bank nicht durch einen "Aufpasser" entmachtet sehen. Dieser Vorschlag kommt von...

Die Österreich-Tochter, die 2011 den ersten Gewinn seit vier Jahren geschrieben hat, soll noch heuer verkauft werden. Ein erster Anlauf im Vorjahr ist gescheitert, nun startet die zweite Verkaufsrunde. Interessenten sieht Ditz vor allem in Österreich: etwa die Drei-Banken-Gruppe (zu der die Bank für Steiermark und Kärnten zählt), Raiffeisen oder Finanzinvestoren. Das Land Kärnten soll zudem signalisiert haben, eine Minderheitsbeteiligung an der Hypo Österreich eingehen zu wollen.

Versteckte Risiken gebe es in der Bank nicht mehr. "Wir haben alle Gefahrenherde beseitigt", sagt Ditz. Ausgelagert werden könnte vor einem Verkauf noch ein Teil der Finanzierung der öffentlichen Hand, der nur minimale Erträge bringt.

Zumindest den Wert von 110 Millionen Euro, mit dem die Hypo Österreich in den Büchern des Hypo-Alpe-Adria-Konzerns steht, will die Bank bei der Veräußerung erreichen. Das gesamte Geschäftsvolumen der Hypo Österreich betrug Ende 2011 rund 5,7 Milliarden Euro. 50.000 Kunden werden in 15 Kärntner, einer Wiener und einer Salzburger Filiale betreut. Das positive Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 10,2 Millionen Euro 2011 nach einem Verlust von 108,5 Millionen Euro 2010 ist vor allem auf die gesunkenen Risikovorsorgen zurückzuführen. 7,5 Millionen Euro mussten im Vorjahr noch für unsichere Kredite zur Seite gelegt werden, 2010 waren es allerdings noch 122,5 Millionen Euro.

Kein Staatsgeld mehr

Verhindern will der Aufsichtsratschef, dass die Republik Österreich nochmals Geld in die Bank stecken muss. Mit dem Verkauf der Österreich-Tochter und voraussichtlich auch der italienischen Tochterbank sowie Beteiligungen (etwa Nassfeld-Lifte oder die Aluflex-Fabrik in Kroatien) soll die Hypo so klein werden, dass das aktuelle Eigenkapital ausreicht.

Optimistisch ist Ditz auch, dass die Aufklärung der Vergangenheit der Hypo künftig von der externen CSI Hypo in die Bank verlagert werde.

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