"Don’t Smoke"-Volksbegehren soll sich in Eintragungswoche verdoppeln

Im März hatte Türkis-Blau das für Mai fixierte Rauchverbot in der Gastronomie gekippt. Die Ärztekammer will es doch noch erzwingen.
Von 1. bis 8. Oktober kann für ein Rauchverbot in der Gastronomie und mehr Gleichberechtigung unterschrieben werden.

„Wir hoffen, dass jeder, der unterschrieben hat, eine weitere Person motiviert“, gibt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres im Gespräch mit dem KURIER die Marschrichtung für die kommenden zwei Wochen aus. Zwar zählen die schon Anfang des Jahres gesammelten 591.146 Unterstützungserklärungen als Unterschrift für das von Ärztekammer und Krebshilfe ins Leben gerufene „Don’t Smoke“-Volksbegehren. Doch nun, am 1. Oktober, startet die eigentliche Eintragungswoche. Und deshalb heißt es für Szekeres noch einmal kräftig Gas geben – und darum der Aufruf an alle bisherigen Unterstützer, ein weiteres Mal aktiv zu werden. Denn: „Je mehr Unterschriften, desto höher der Druck auf die Politik.“

Und Druck auf die Bundesregierung ist genau das, worum es geht. Hat „Don’t Smoke“ doch das Ziel, das von Türkis-Blau gekippte Rauchverbot in der Gastronomie doch noch zu erzwingen. Dafür sollen zumindest 900.000 Unterschriften erreicht werden, ab dieser Grenze hatte nämlich FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache eine verbindliche Volksbefragung zugesagt.

"Don’t Smoke"-Volksbegehren soll sich in Eintragungswoche verdoppeln

Um so viele Menschen wie möglich zu erreichen, setzt das Team nicht nur auf klassische Werbung, sondern auch auf prominente sportliche Unterstützung. So stellen sich die Wiener Austria, der Wiener Sportclub, die Vienna Capitals, die Handballer von West Wien und der Basketball Club Vienna genauso in den Dienst der nichtrauchenden Sache wie Ex-Olympiaschwimmer Maxim Podoprigora und Boxer Marcos Nader. Und auch beim „Vienna Night Run“ am Dienstag werden 300 Läufer, darunter 100 aktive und ehemalige Spitzensportler, für das Volksbegehren laufen.

Die Macht der Basis

Es sind aber nicht nur die Stars, die es richten sollen. Man habe eine richtige Graswurzelbewegung angestoßen, freut man sich im Kampagnenteam. Lokale Ärzte und Bürgermeister würden genauso um Infomaterial bitten wie etwa eine ältere Dame aus dem Burgenland, die ihr ganzes Dorf mit Foldern versorgen wollte.

Noch viel stärker setzt freilich das Team des Frauenvolksbegehrens (FVB), das auch ab kommendem Montag unterschrieben werden kann, auf freiwillige Helfer. Nicht zuletzt aus der Not geboren, liegt das großteils über Crowdfunding gesammelte Kampagnenbudget doch deutlich unter dem von „Don’t Smoke“. Für Sprecher Christian Berger ist das aber auch eine Chance, „von breiteren Kreisen getragen“ zu werden. Motto: „Ihr seid alle das Frauenvolksbegehren.“

Immerhin 247.436 Menschen haben bereits im Februar für mehr Gleichstellung unterschrieben, am Ende der Eintragungswoche hofft man auf 650.000 Unterstützer – so viele, wie das erste Frauenvolksbegehren 1997 hatte. Das ist eine „realistische Utopie“, sagt Berger.

"Warum eigentlich?" mit Mediziner Paul Sevelda . Er hat das Volksbegehren "Don‘t smoke – Für ein Rauchverbot in der Gastronomie" gestartet.

"Warum eigentlich, Herr Sevelda?"

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