Ex-Politiker von FPÖ und Neos spendeten für Sebastian Kurz

Michael Krüger.
Die Spenderliste für den Nationalratswahlkampf 2017 schillert nicht nur schwarz und türkis.

ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer hat am Freitag Details zu den Spenden vor der Nationalratswahl 2017 bekanntgegeben. Der KURIER hatte exklusiv über eine Großspende durch den Tiroler Klaus Ortner, Hauptaktionär des Baukonzerns Porr, berichtet.

Andere Namen auf der ÖVP-Spenderliste zeigen nun, dass diese auch in anderen Parteifarben als schwarz und türkis schillert. Ex-FPÖ-Größen finden sich darunter ebenso wie ein Ex-Neos-Mandatar.

Ex-Politiker von FPÖ und Neos spendeten für Sebastian Kurz

Detlev Neudeck (Archivbild).

Detlev Neudeck etwa saß für die FPÖ von 1999 bis 2006 im Nationalrat (am Schluss für das BZÖ). Er bedachte die Volkspartei im Jahr 2017 mit 4.000 Euro. Michael Krüger, einst Kurzzeit-Justizminister im Dienste der FPÖ in der Regierung Schwarz-Blau I und später Anwalt des Team Stronach, spendete 5.000 Euro.

Unter den Spendern findet sich auch Christoph Vavrik, von 2013 bis 2017 Nationalratsabgeordneter für die Neos. Er hatte 2016 die Adoption eines Kindes durch ein schwules Paar als "Abartigkeit" bezeichnet und war in der eigenen Partei in Ungnade gefallen. Er entschuldigte sich später, wechselte schließlich aber im März 2017 in den ÖVP-Klub. . Als ÖVP-Abgeordneter spendete er im August 2017 dann für den türkisen Wahlkampf, und zwar 4.000 Euro."

Prominente Spender

Weniger überraschende, aber durchaus prominente Namen auf der Spenderliste: Großbäcker Kurt Mann spendete 10.000 Euro, Immo-Unternehmer Georg Muzicant, Sohn des ehemaligen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Ariel Muzicant, gab 40.000 Euro. Der ehemalige Präsident der Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer, unterstützte die ÖVP mit 45.000 Euro und Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner mit 10.000 Euro. Glatz-Kremsner war ab Juli 2017 auch Vize-Obfrau der Volkspartei, mit ihrem Wechsel an die Spitze von Casinos Austria und Lotterien legte sie die Stellvertreterinnen-Funktion in der Partei zurück.

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