Die Unterstützer der SPÖ-Rivalen

Die Unterstützer der SPÖ-Rivalen
Noch ist nicht klar, wie viele Kandidaten sich dem Entscheid der SPÖ-Basis stellen. Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler bleiben die aussichtsreichsten Kandidaten.

Ungeachtet der enorm großen Zahl an Bewerbern wird sich das Rennen um die SPÖ-Parteispitze wohl in Richtung eines Dreikampfes zwischen der jetzigen Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler bewegen.

Langsam kristallisiert sich jetzt heraus, welche roten Granden und Gruppierungen welchen Kandidaten unterstützen. Passend zu der generell sehr verworrenen Lage in der Partei ergibt sich auch dabei ein eher diffuses Bild.

Zum Beispiel in Wien, wo die gewichtigste Landesorganisation beheimatet ist. Parteichef Michael Ludwig hält nach wie vor an seiner Unterstützung für Rendi-Wagner fest, wie man am Montag in seinem Umfeld bekräftige. Viele Wiener Genossen seien aber erleichtert gewesen, als die Kandidatur Bablers bekannt wurde, schildert ein Funktionär. Mit ihm gebe es endlich eine Alternative für jene, die Rendi-Wagner nur gewählt hätten, um Doskozil zu verhindern – und vice versa.

Babler dürfte in der SPÖ-Alsergrund viele Fans haben, zu der auch „Parteirebell“ und Kurzzeit-Kandidat Nikolaus Kowall gehört. Aber auch in Ottakring, dem Heimatbezirk von Altbürgermeister Michael Häupl. Zwei der dortigen SPÖ-Sektionen luden am Donnerstag Babler zu einer Art Wahlkampf-Event in ein kleines Parteilokal am Gürtel. Rund 150 Besucher zählte die Wiener Zeitung.

Ein Like für Babler

„Das heißt aber nicht, dass die Bezirkspartei ihn offiziell unterstützt“, betont der Bezirksparteichef, Nationalrat Christian Oxonitsch, gegenüber dem KURIER. „Bei der letzten Bezirkskonferenz war Rendi-Wagner zu Gast, wir laden auch gerne andere Kandidaten ein.“ Ein „Like“ in den sozialen Medien, wo er seine Kandidatur ankündigte, bekam Babler vom Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky, der dem linken Parteiflügel zugerechnet wird.

Dies sei aber lediglich als Zustimmung zu den inhaltlichen Positionen, nicht als Unterstützung zu verstehen, betont ein Sprecher.

Offiziell für Rendi-Wagner deklariert haben sich bundesweit 100 Sozialdemokratinnen, um ein Signal in Richtung weibliche Parteimitglieder zu schicken. Darunter Schwergewichte wie die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und SPÖ-Frauenchefin Eva Maria Holzleitner.

Solidarität unter Frauen ist mitunter stärker als jene mit dem eigenen Landeshauptmann: Die frühere SPÖ-Bundesratspräsidentin und burgenländische Landtagsabgeordnete Inge Posch-Gruska, eine ausgewiesene Linke, unterstützt Rendi-Wagner. Nicht die einzige Genossin aus dem Burgenland, auch die frühere ÖGB-Landeschefin Sylvia Gartner und die Kurzzeit-Bürgermeisterin von Bad Sauerbrunn, Sylvia Linc, gehören zum „Team Pam“.

Doskozils Fans

Doskozil wird indes von einer Reihe von Bürgermeistern unterstützt. Darunter jene aus Hallein, Leoben und Knittelfeld. Namhaftere Anhänger sind der ehemalige Bundesgeschäftsführer Max Lercher, Ex-Innenminister Karl Schlögl und Ex-Klubobmann Josef Cap. Auch Ex-Kanzler Christian Kern wird dem Doskozil-Lager zugerechnet, obwohl er sich selbst als neutral bezeichnet.

Mit solchen prominenten Namen kann Andreas Babler bis dato noch nicht aufwarten, er sieht sich aber auch als Mann der Basis.

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