Deutsch-Förderklassen bleiben unter Verdacht der „Symbolpolitik“
Eine der größten Kontroversen im Wahlkampf betraf Schüler, die nicht ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht folgen zu können. Einem Teil von ihnen soll jetzt geholfen werden: Am Donnerstag stimmten nur die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ für Deutschförderklassen ab Herbst 2018. Das bisherige Förderausmaß wird von elf auf 15 bis 20 Wochenstunden ausgebaut.
Kritik an der Maßnahme kam im Vorfeld aus nahezu allen Richtungen: Wissenschaft, Lehrer, Länder und nicht zuletzt die Opposition traten gegen Bildungsminister Heinz (ÖVP) auf. Dieser musste den Spagat zwischen Regierungsprogramm und sinnvoller Förderung vollziehen und schwächte den ursprünglichen Gesetzesentwurf noch ab, nachdem rund 50 vor allem kritische Stellungnahmen eingegangen waren.
Der zentrale Kritikpunkt, dass durch die Maßnahme Segregation und Ausgrenzung der Kinder betrieben werde, blieb jedoch bestehen. Faßmann entgegnete, dass diese Kritik ins Leere gehe, da gar nicht separiert werde.
SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid kritisierte im Plenum, dass sogar der im Ausschuss von der ÖVP nominierte Experte gegen die Pläne argumentiert habe. Neos-Chef Matthias Strolz ortete reine „ Symbolpolitik“, vor allem aus Wien gibt es regen Widerstand: SPÖ-Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky übermittelte Faßmann „100 noch offene Fragen“, weil Grundsätzliches wie Lehrpläne oder Förderlehrer unklar seien.
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