Tatsächlich gilt Wallner auch bei den Grünen als "starker Mann an Koglers Seite". Wallner hat schon im Sozialministerium in kurzer Zeit ordentlich Eindruck gemacht. Die Corona-Monate hindurch war er Generalsekretär bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Vertrauten gegenüber schilderte Wallner einen Generalsekretärsjob so: "Du hast jeden Tag ein Kanalrohr vor dir, das sich unentwegt mit allerlei Unrat füllt. Der Job des Generalsekretärs besteht darin, das zu beheben und das Rohr freizuhalten, damit alles fließen kann. Du schaufelst es bis zum Abend leer – und am nächsten Tag füllt es sich wieder."
Für keinen Job zu schade
Das Zitat zeigt, dass sich der 48-jährige Steirer für keinen Job zu schade ist – im Gegenteil. Unangenehme Aufgaben akzeptiert er als seine Pflicht. Auch, wenn er sich dabei unbeliebt macht.
Man sagt über ihn, er gehe sehr strukturiert, nach Plan und durchaus mit gewisser Härte vor. Er wisse eben, wie Politik in dieser Flughöhe funktioniere.
Skepsis bei Wiener Grünen
Bei manchen Grünen, insbesondere bei den Wienern, die mit Autorität eher ein Problem haben, sorgt so ein Auftreten für Skepsis.
Wallner ist Gegenwind allerdings gewohnt. Als früherer Generalsekretär der Caritas war er auch dort mit selbstbewussten Landesorganisationen konfrontiert. Dabei neige er aber dazu, "anderen die Welt zu erklären", heißt es – und auch damit eckt er mitunter an.
Wallner hat Jus, Geschichte und Politologie studiert und vor Caritas und Grünen auch bei der ÖVP-nahen Julius-Raab-Stiftung mitgearbeitet.
Kommentare