Der EU-Bauer kandidiert für die FPÖ bei der EU-Wahl

Vom Fasching in den Wahlkampf: Manfred Tisal mit FPÖ-Chef Heinz Christian Strache.
Manfred Tisal war ein Fixpunkt im Villacher Fasching, bis er auf Facebook gegen Flüchtlinge hetzte

Kein verspäteter Faschingsscherz: Manfred Tisal, bekannt als der EU-Bauer des Villacher Faschings, tritt für die FPÖ bei der EU-Wahl am 26. Mai an. Das gab der freiheitliche Spitzenkandidat Harald Vilimsky am Freitag bekannt.

Seit 1994 war Tisal ein Fixpunkt auf der Bühne des Villacher Faschings. Als EU-Bauer prangerte er karnevalistisch an, was seiner Meinung nach in Brüssel schief läuft. Mittlerweile ist er allerdings aus dem Programm gestrichen worden. Damit war bis jetzt auch der EU-Bauer Geschichte.

Die Erklärung dazu liest sich bei der FPÖ so: Tisal hatte die Rolle als EU-Bauer aufgegeben, "denn zuvor hatte der ORF die Zusammenarbeit mit ihm beendet, weil er sagte, was die Mehrheit der Österreicher denkt."

Flüchtlinge als Sozialschmarotzer bezeichnet

Tatsächlich hatte der ORF die Reißleine gezogen, nachdem Tisal auf Facebook gegen Flüchtlinge "mit Adidasschuhen, Nike-Leiberln und Diesel-Jeans mit Smartphones" gewettert und sie als "politisch legitimierte Sozialschmarotzer" bezeichnet hatte.

Diese Postings brachten ihm sogar eine Anzeige wegen Verhetzung ein. Die Ermittlungen wurden im Vorjahr jedoch eingestellt.

Schon im Vorfeld der Kärntner Landtagswahl 2018 hatte es Gerüchte über eine freiheitliche Kandidatur Tisals gegeben. Nun setzen die Freiheitlichen bei der EU-Wahl auf seine "sehr ironische, satirische und witzige Art", um im Wahlkampf "über die Absurditäten auf europäischer Ebene schmunzeln zu können", wie Vilimsky in einem Video erklärt.

Symbolische Kandidatur

Tisal selbst erklärt: "Ich stehe hinter der FPÖ, weil ich der Überzeugung bin, dass es ein Schritt nach vorne in eine gesicherte Zukunft, ein gemeinsames Europa ist."

Seine Kandidatur ist allerdings eher symbolischer Natur. Mit Listenplatz 11 hat Tisal keine realen Chancen auf ein Mandat in Brüssel.

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