"Der Direktor weiß am besten, was nötig ist"

NÖ-Landesschulratschef Helm: Fortbildung in Ferien spart Geld.
NÖ-Forderung: Mehr Autonomie für Schulen.

Sollen Lehrer sich nur mehr in den Ferien fortbilden dürfen? Der Vorschlag des Bildungsexperten Andreas Salcher im KURIER, wonach die letzte Woche der Sommerferien verpflichtend zur Vorbereitung, Fort- und Weiterbildung dienen soll, kommt auch im Bildungsministerium positiv an: "Ministerin Heinisch-Hosek begrüßt den Vorschlag", heißt es aus ihrem Ressort.

Neue Wege werden bereits rund um Wien bestritten: In Niederösterreich tritt im August ein Gesetz in Kraft, dass den Direktoren der Landesschulen deutlich mehr Autonomie ermöglicht. Hermann Helm, Niederösterreichs Landesschulratspräsident, sieht das als Modell für Bund und Länder. Konkret geht es darum, dass allein die Direktoren entscheiden, wer sich wie fortbilden soll. "Uns ging es um eine bedarfsgerechte Fort- und Weiterbildung, und nicht um eine Fortbildung der Beliebigkeit." Lehrer haben grundsätzlich ein Jahreszeitmodell von rund 1760 Stunden, der größte Teil davon ist für den Unterricht und die Vor- und Nachbereitung reserviert. Dennoch bleiben jedem Lehrer im Schnitt 300 bis 400 Stunden, die für Verwaltung, Elterngespräche, Konferenzen, Supplierstunden und eben Fortbildung verwendet werden.

"Aufteilung und Kontrolle dieser Arbeitszeit ist bei uns per Gesetz Sache der Direktoren. Der Direktor weiß, wo es bei einem Lehrer Defizite gibt und kann sie so ausgleichen."

Das müsse nicht unbedingt in der letzten Ferienwoche zur Pflicht werden. "Es ist doch egal, in welcher Ferienwoche geschieht. Das muss man nicht zentral regeln."

Klar sei nur, dass die Fortbildung nicht in die Unterrichtszeit fallen dürfe. "Weil dann brauchen wir wieder Supplierstunden – und die kosten dem System letztlich viel Geld."

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