"KHG" steht fĂŒr "Korrupte haben Geld". Das Brettspiel soll ab Oktober im Handel sein.

© /KHG Das Spiel

Crowdfunding-Projekt

Das KHG-Spiel: "Einen Abend lang korrupt sein"

Ein Brettspiel, das erst zu Ende ist, wenn die Staatskasse gesprengt ist, wird mittels Crowdfunding realisiert.

von Johanna Hager

06/13/2015, 04:00 AM

Es gilt die Unschuldsvermutung." – "Das ist alles supersauber." – "Wos woar mei Leistung?" – "Des is part of the game." SĂ€tze wie diese sind Teil der politischen, juristischen RealitĂ€t. Teil eines Spiels. Eines Brettspiels. Gefragt sind Perfidie, Taktik, Hinterlist und Mitspieler.

"Bei KHG kann jeder betrĂŒgen und unterschlagen und hinterher behaupten ,des is part of the game‘. Wer am meisten Geld auf die Seite schafft, hat gewonnen. Wenn die Staatskasse gesprengt ist, ist das Spiel zu Ende." Keine Anleitung zum zivilen Ungehorsam, sondern zu KHG. Das Akronym steht nicht etwa fĂŒr den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sondern fĂŒr "Korrupte haben Geld".

"Wir haben bewusst kein Online-, sondern ein klassisches Brettspiel kreiert", sagt Klaus Hofegger. Der Designer und Agentur-Chef hatte die Idee, Psychotherapiewissenschaftler und Risikomanagement-Experte Christian Felsenreich die Expertise dazu. Ein 12-seitiger WĂŒrfel, sogenannte Aktionskarten, 24 Korruptionsfall-Karten, acht Ja-Nein-Chips und jede Menge Spielgeld dienen maximal vier Menschen zum unlauteren Geldscheffeln. "Ein Booklet wird fĂŒr alle Interessierten die Causen, die als Vorbild dienten, zusammenfassend beschreiben", sagt Felsenreich. AufklĂ€render Nachlese folgt spielerischer Ernst – und vice versa.

Die Korruptionskarten stehen gleichsam Pate fĂŒr die Geschehnisse der jĂŒngsten Vergangenheit, die Politik wie Gerichte in Österreich beschĂ€ftigen. Die Causa Hypo Alpe Adria beziehungsweise HETA wird nicht nur im Untersuchungsausschuss, sondern auch im Spiel mannigfaltig behandelt.

Waffen-Ali & Ernsthaft

Die Karten "Mafia-Hausbank", "Corupthia", "Strohmann" und "kleiner Tipp" nehmen Anleihe an Hypo, Haider & Co. "Waffen Ali", "Ernsthaft" und "Schwiegermutter" an prominenten Protagonisten wie Alfons Mensdorff-Pouilly, Ernst Strasser und Grasser. Auch etwas in Vergessenheit geratene juristische FĂ€lle wie jene rund um Begas, Meinl, Novomatic und die Telekom Austria wurden aufgearbeitet.

Um "einen Abend lang korrupt zu sein", mittels MittelsmĂ€nnern zu Moneten zu kommen, bedarf es Geld zur Realisierung. Erfinder Hofegger: "Das ist mein erstes Crowdfunding-Projekt. Anders als bei anderen so finanzierten Projekten kann jeder einzelne UnterstĂŒtzer hinterher auch ein KHG-Spiel sein Eigen nennen." 26.000 Euro kostet die Produktion – Freitag Abend fehlten noch knapp 2000 Euro fĂŒr das Brettspiel ĂŒber ehrliche Leistung, supersaubere Politik und die Unschuldsvermutung. Interessierte können bis 15. Juni unter www.startnext.com/khg-das-spiel Details erfahren und mitfinanzieren, damit im Oktober ausgeliefert werden kann.

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