Covid-Krise: Drei Gründe, warum derzeit die Intensivpfleger fehlen

Covid-Krise: Drei Gründe, warum derzeit die Intensivpfleger fehlen
Bessere Bezahlung ist nur eine von vielen Ideen, wie man den Job wieder attraktiver machen könnte.

Mit Pech ist es am 24. November so weit: Laut Berechnungen des Covid-19-Prognose-Konsortiums droht an diesem Tag die neuralgische Grenze in den Intensivstationen überschritten zu werden, sprich: jeder dritte Intensivpatient könnte an diesem Tag ein Covid-19-Fall sein. Als wäre das nicht problematisch genug, fehlen an den Intensivstationen schon jetzt Mitarbeiter. Mancherorts müssen 20 bis 30 Prozent der Betten gesperrt werden, weil nicht genug Intensivpfleger vorhanden sind. Was sind die Gründe?

1. Es fehlt an Personal und Geld

„Wesentlich wäre, das Personal aufzustocken und den Beruf finanziell aufzuwerten“, sagt Angelika Koncz vom Berufsverband der Intensivpfleger. In den Pflegeberufen und damit natürlich auch im Intensivbereich seien Mitarbeiter „so gestrickt, dass es keine Dienste gibt, die nicht besetzt werden – die Patienten brauchen ja Betreuung“. Das bedeute angesichts der niedrigen Personalstände aber, dass man öfter an freien Tagen einspringen muss. „Auf Dauer brennt man sich aus, weil die Arbeit körperlich und mental extrem fordernd ist, und weil Wochenend- und Nachtdienste zusätzlich belasten.“

Uta Gaidys leitet das Department für Pflegewissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. Laut einschlägigen Studien ist das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Patienten dann ideal, wenn in Intensivstationen nicht mehr als drei zu Pflegende auf einen Mitarbeiter kommen. „Die Schweiz schafft das“, sagt Gaidys. „In Deutschland und Österreich schaffen wir es leider nicht – dementsprechend negativ wirkt sich das auf die Motivation aus.“

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