Firma machte dank Corona-Hilfen erstmals Gewinn – ÖVP-Mandatar beteiligt

Firma machte dank Corona-Hilfen erstmals Gewinn – ÖVP-Mandatar beteiligt
Andreas Ottenschläger saß für die ÖVP im COFAG-Beirat. Ein Unternehmen, an dem er zehn Prozent hält, soll von Corona-Förderungen profitiert haben.

Hat es bei der Vergabe von Corona-Hilfen eine „Zwei-Klassen-Verwaltung“ gegeben? Zumindest wollen das SPÖ und FPÖ im COFAG-U-Ausschuss darstellen. In ihr Visier geraten ist dabei nun die Wiener Firma Juice Factory. Sie bietet unter anderem frisch gebrühten Kaffee, „saftige Säfte“ und Bowls an.

Wie die Kronen Zeitung berichtet, sammelte die "Juicefactory - Juicebars GmbH" bis 2019 Verluste in Höhe von 864.000 Euro an. Einen Gewinn erzielte sie erstmals in der Pandemie – mit 25.396 Euro im Jahr 2020 und 592.279 Euro im Jahr 2021. 2022 folgte wieder ein Minus von rund 55.000 Euro.

Ottenschläger mit zehn Prozent beteiligt

Der naheliegende Grund für das plötzlich Plus: Das Unternehmen erhielt 2020 und 2021 rund 780.000 Euro an Corona-Hilfen. Nun will der U-Ausschuss mehreren Fragen nachgehen. Einerseits, ob das Unternehmen, das Ende 2019 eine Überschuldung von 161.000 Euro aufwies, überhaupt einen Antrag auf Hilfsgelder hätte stellen dürfen.

Andererseits ist ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger mit zehn Prozent am Unternehmen beteiligt. Ausgerechnet Ottenschläger entsandte der ÖVP-Parlamentsklub während der Pandemie auch in den Beirat der Corona-Finanzierungsagentur (COFAG).

Gegenüber der Krone weist Ottenschläger darauf hin, beim Unternehmen „zu keinem Zeitpunkt eine Funktion bekleidet“ und bisher weder Dividenden noch Honorare erhalten zu haben. „Für die Antragstellung der Corona-Unterstützungshilfen war und ist die Geschäftsführung verantwortlich gewesen, die dazu verpflichtet war, da sie sonst fahrlässig gehandelt hätte“, so Ottenschläger. Die Anträge seien unter Beiziehung eines Steuerberaters eingebracht worden.

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