Christian Stocker soll neuer ÖVP-Generalsekretär werden

Christian Stocker soll neuer ÖVP-Generalsekretär werden
Stocker ist Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Wiener Neustadt, dort seit 22 Jahren Vizebürgermeister und seit 2019 auch Abgeordneter zum Nationalrat.

Die ÖVP scheint sich auf die Nachfolge ihrer kürzlich zurückgetretenen Generalsekretärin Laura Sachslehner verständigt zu haben. Wie die Krone Donnerstagabend online berichtete, dürfte der Nationalratsabgeordnete Christian Stocker (62) das Amt in der Bundespartei übernehmen. Laut der Zeitung soll die Entscheidung am Freitag bekanntgegeben werden. Aus der Partei gab es dazu auf APA-Anfrage keine Bestätigung und auch keinen weiteren Kommentar.

Mit Stocker holt sich ÖVP-Bundesparteiobmann Karl Nehammer einen Generalsekretär, dessen politische Wurzeln in der Kommunalpolitik zu finden sind. Vom Gemeinderat zum Stadtrat und dann zum Vizebürgermeister, so war die politische Leiter in Wiener Neustadt. 2015 schaffte er es gemeinsam mit dem niederösterreichischen ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger, die rote Hochburg im südlichen Niederösterreich umzudrehen und mit einer „bunten Koalition“, der noch die FPÖ und zwei Bürgerlisten angehörten und die damals von den Grünen unterstützt wurde. Seither regiert die ÖVP mit Bürgermeister Schneeberger und Vize Stocker an der Spitze. 2019 kam er anstelle des Bad Erlacher Bürgermeisters Hans Rädler in den Nationalrat, wo die Führungsspitze auf ihn aufmerksam wurde. Schließlich holte man sich den Rechtsanwalt in die ÖVP-Fraktion im U-Ausschuss und im Parlament übernahm er die Rolle des Sicherheitssprechers. Und zuletzt wurde er auch immer öfters als ÖVP-Vertreter in die verschiedensten Fernsehsendungen geschickt.

Der Wiener Neustädter zählt zu den engen Vertrauten von Kanzler Nehammer und hat eine sehr gute Achse mit Klubobmann August Wöginger. Und er kommt aus der starken niederösterreichischen ÖVP, wo er allerdings nie eine Landesfunktion innehatte. Eigentlich war geplant gewesen, dass Stocker erst im kommenden Jahr Laura Sachslehner beerben wird. Durch deren plötzliches Ausscheiden aus dem Generalsekretariat musste allerdings schon jetzt eine Entscheidung getroffen werden. Und man wollte nicht mehr ein Experiment, sondern einen langjährigen Funktionär, der in der Partei verankert ist. Morgen Freitag soll die Entscheidung dann offiziell bekanntgegeben werden.

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