Opfer in Postenschacher-Causa "sehr enttäuscht, vor allem von der WKStA"

Eine ältere Frau sitzt auf einem Stuhl auf einem Balkon.
Christa Scharf hat den Fall einst ins Rollen und damit auch ÖVP-Klubchef August Wöginger vor Gericht gebracht. Was sie zum abrupten Ende des Strafverfahrens durch Diversion sagt.

KURIER: Sie haben jahrelang gekämpft – bei der Gleichbehandlungskommission, beim Bundesverwaltungsgericht, mit ihrer Strafanzeige. Jetzt endet das Strafverfahren abrupt mit Diversion. Wie geht es Ihnen damit?

Christa Scharf: Ich bin sehr enttäuscht, vor allem von der WKStA. Zu mir als Zeugin haben die Staatsanwälte immer gesagt, sie wollen das durchfechten, weil bei all dieser Postenschacherei endlich einmal ein Urteil her muss. Und jetzt gibt es keine Verhandlung, sie stimmen der Diversion einfach so zu.

Sie sind selbst Juristin, können Sie es nachvollziehen?

Nicht ganz, weil es ja auch um Generalprävention geht. Genau das wäre so ein Fall gewesen, der eine abschreckende Wirkung hätte entfalten können. Mit dem Begriff „Diversion“ können die meisten Nicht-Juristen nichts anfangen. Übrig bleibt, dass man die Sache schnell abhaken wollte.
 

Was bleibt bei Ihnen übrig?

Ich nehme positiv mit, dass durch das Medienecho das System Postenschacher aufgezeigt wurde. Ich hoffe, dass sich jetzt auch andere Betroffene trauen, sich zu wehren – so wie ich.

Was machen Sie mit den 1.500 Euro, die Ihnen zugesprochen wurden?

Das überlege ich mir noch. Vielleicht spende ich sie dem Wöginger (lacht).

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Vor dem Prozess gab Christa Scharf dem KURIER ein Interview, in dem sie die Hintergründe zur Causa erklärt hat. Nachzulesen hier: 

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