BVT-U-Ausschuss: SPÖ warnt vor Info-Sperre und Aktenschwärzung
„Missstände können wir nur beseitigen, wenn wir sie öffentlich machen“, ärgert sich Jan Krainer, SPÖ-Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss über die BVT-Affäre. Der Ausschuss wurde am Freitag eingesetzt. Starten wird er frühestens in zwei Monaten, da erst die Akten geliefert und gesichtet werden müssten. Krainer geht es vor allem um die Frage, ob das Amt für Verfassungsschutz nach den Skandalen überhaupt die Arbeit wieder aufnehmen können wird. Und er warnt vehement davor, dass die Regierungsparteien den U-Ausschuss behindern könnten. „Ich habe den Eindruck, dass ÖVP und FPÖ alles tun werden, damit dieser Ausschuss im dritten Kelleruntergeschoß in einem abhörsicheren Raum und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.“
Abhörsicher?
Krainer greift konkret ÖVP-Mann Werner Amon und FPÖ-Mann Walter Rosenkranz an: „In der Parlamentsdebatte am Donnerstag hatte Amon erklärt, dass ein großer Teil des Ausschusses wohl nicht öffentlich verhandelt werden könne. Und Rosenkranz beharrt sogar auf ein abhörsicheres Ausschusslokal“, sagt Krainer.
Sorge bereite ihm auch, dass Akten geschwärzt oder ungerechtfertigterweise als streng geheim qualifiziert werden: „Dagegen werden wir uns mithilfe des Verfassungsgerichts zu wehren wissen.“ Schon bisher hätten die Höchstrichter aufgrund von Rügen immer wieder die Schwärzung von Dokumenten verhindert.
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