Das Rennen um die Hofburg hat begonnen
Mit dem Sammeln der Unterstützungserklärungen ist am Dienstag der Startschuss fürs Rennen um die Hofburg gefallen. Die Kandidaten begannen mit dem Werben um die notwendigen 6.000 Unterschriften. So viele braucht man mindestens, um am 18. März einen Wahlvorschlag einreichen zu können und damit am 24. April am Stimmzettel der Bundespräsidenten-Wahl zu stehen.
Jeder Österreicher, der am heutigen Stichtag stimmberechtigt ist, kann für jeweils - nur - einen Österreicher, der älter als 35 Jahre ist, eine Unterstützungserklärung abgeben. Damit diese Unterschrift gültig ist, muss er aufs Gemeindeamt bzw. den Magistrat gehen. Dort wird bestätigt, dass er am 23. Februar wahlberechtigt war.
ÖVP: Vorbild "Ice Bucket Challenge"
Entsprechend mühsam ist es, die Unterstützer dorthin zu bekommen. Die ÖVP versucht es mittels "Ice Bucket Challenge"-Variante und anderer mehr oder weniger lustiger Netz-Spielchen an die (Online-)Ehre: Auf Facebook forderte ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald unter anderem Minister Sebastian Kurz und Staatssekretär Harald Mahrer auf, innerhalb von drei Tagen ein Foto oder Video von sich mit ihrer Unterstützungserklärung für VP-Kandidaten Andreas Khol zu posten.
Khol selbst startete das Sammeln am Dienstag in Innsbruck. Auf Einladung der Tiroler VP-Frauen stand er zunächst gemeinsam mit seiner Gattin Heidi in seinem "Stammcafé" Café Central Interessierten Rede und Antwort, um dann eine Gruppe Unterstützer ins Meldeamt im Rathaus zu begleiten.
Unterstützung für Griss
Das Wahlkampf-Team von Irmgard Griss hinterließ Dienstagmittag kollektiv im Amtshaus in der Amerlingstraße im sechsten Bezirk in Wien die ersten Unterstützungserklärungen. Die Präsidentschaftskandidatin hat ihr Formular bereits abgegeben und bleibt dann noch ein bisschen in der Innenstadt, um Wahlberechtigte von einer Unterschrift zu überzeugen.
Ein paar Unterstützungserklärungen hat auch Elfriede Awadalla - die bei der Wien-Wahl für das KPÖ-Piraten-Bündnis "Wien anders" antrat - schon beisammen. Sie hielt Dienstagvormittag eine kurze Rede vor einer Handvoll Fans bei der U4-Station Pilgramgasse in der Nähe des Bezirkamts Margareten.
Große mediale Begleitung für Van der Bellen
Bundespräsidentschaftskandidat und Ex-Grünen-Parteichef Alexander Van der Bellen sammelt auch. Doch das Erreichen der notwendigen 6.000 Unterstützungserklärungen sei auch auf heimatlichem Tiroler Boden "keine gmahde Wies'n", befand der 72-Jährige, dessen Auftritt Dienstagvormittag auf der Maria Theresienstraße vor den Rathaus-Galerien von großer medialer Begleitung versehen war.
Das Gespräch mit potenziellen Wählern kam dabei fast ein wenig zu kurz. Dafür durfte der Kandidat immer wieder mal "Alles Gute"-Wünsche von Passanten entgegennehmen und diversen "Selfie"-Bitten nachkommen.
Lugner auf Unterschriftenfang
Präsidentschaftskandidat Richard Lugner ist am Dienstag in Wien auf der äußeren Mariahilfer Straße auf Unterschriftenfang gewesen. Mit "San Sie Österreicher" begrüßte der 83-Jährige Passanten, auch dabei: seine 26-jährige Frau Cathy. Umringt von zig Fotografen und Kameraleuten versuchte der in Medien als Juxkandidat bezeichnete Lugner wahlberechtigte Fußgänger ins Amtshaus ums Eck zu locken.
Ungeniert marschierte er in ein Cafe und setzte sich zu den Gästen an die Tische. Bis auf den Wirt war aber keiner bereit für den Societylöwen zu unterschreiben. Auch eine Gruppe Jugendlicher sagte Ja zum Händeschütteln, aber Nein zum Unterschreiben. Einen Passanten konnte Lugner schließlich überzeugen, der hatte aber leider nur einen Schülerausweis bei sich. Um die zehn unterschriftswillige Leute fanden sich in der ersten Stunde dann aber doch.
Nowotny: Hundstorfer, "Einer von uns"
SPÖ-Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer treibt nun seine Hofburg-Kampagne im Web voran. Seit gestern spät Abend sind seine Facebook-Seite und sein Twitter-Account aktiv. Dazu kommt ein neues Video, in dem unter anderem Notenbank-General Ewald Nowotny ein Loblied auf den roten Hofburg-Anwärter anstimmt. Neu ist auch der Slogan: "Einer von uns, einer für uns".
Auf Facebook und Twitter postet der Kandidat vorerst nur die Bitte um Unterstützungserklärungen. Mehr zu bieten hat mittlerweile Hundstorfers Homepage, die neben der Präsentation von Baby- und Jugendfotos unter anderem sein "Amtsverständnis" schildert. Die Hofburg will er als "Ort des Dialogs" positionieren. Hundstorfer plant dazu regelmäßige Sprechstunden mit den Bürgern, sowohl in der Hofburg als auch zumindest einmal jährlich in jedem Bundesland.
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