Wahlkampfauftakt im Hasenstall
Wahlkampffieber in Niederösterreichs Landeshauptstadt St. Pölten. Dort wo am 17. April die Gemeinderatswahlen über die Bühne gehen, feuerte auch der FPÖ Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer Freitagnachmittag seinen niederösterreichischen Wahlkampfauftakt ab. „Franky’s Hasenstall“, ein Bierzelt am Gelände der derzeit in St. Pölten laufenden Wirtschaftsschau samt Volksfest, war als Schauplatz für das Spektakel auserkoren worden.
Gutscheine für Würstel und Freibier hellten die Stimmung der Besucher auf. Die Waldviertler Partyband „Hot Dogs“ sorgte akustisch für ohrenbetäubende Aufwärmrunden. FPÖ-Funktionäre in blauen Jacken verteilten rot-weiß-rote Fähnchen.
Die Bilder derartiger FPÖ-Events sind bekannt. Bejubelt und beklatscht zog Hofer in Begleitung von Bundesparteiobmann HC Strache im Bierzelt ein. St. Pöltens blauer Gemeinderats-Spitzenkandidat Klaus Otzelberger durfte kurz begrüßen. Die beiden freiheitlichen NÖ-Parteichefs Christian Höbart und Walter Rosenkranz leiteten dann den politischen Akt ein. Ihre Themen: Erziehungsgeld für österreichische Familien, Widerstand gegen die Entwaffnung der Bürger, Asylanten als Vergewaltiger...
Erstmals in der Zweiten Republik gäbe es eine Chance, dass weder ein Roter noch ein Schwarzer Bundespräsident wird, meinte Hofer selbstbewusst. Im letzten Jahr habe die FPÖ jede Wahl gewonnen, listete er blaue Erfolge in den Bundesländern bis zur Wien-Wahl auf. Dem Staat gehe es schlecht, „wir sind bereit für die Hofburg“ , zeigte sich Hofer staatstragend. Freiheitliche Erneuerungskraft, die mit dem Besen durchs Land fährt, sei gefragt. Danach kamen bekannte Hofer-Ansagen: Ordentliche Ausstattung für das Bundesheer, nein zur Mindestsicherung für Asylwerber, keine Staatsbürgerschaft für IS-Kämpfer, die aus dem Krieg zurück kommen.
Auch mit dem Gedanken eine Bundesregierung anzugeloben oder auch nicht, spielte der Kandidat. Konkret nannte er drei Punkte, die ihm eine neue Regierung garantieren müsse, bevor er sie angeloben wird. Erstens: Mehr Sicherheit durch ein stärkeres Heer, eine schlagkräftige Exekutive, außerdem müsse ein Grenzzaun, wie ihn Ungarn errichtet hat, her.
Punkt zwei: Niemals werde er einen Vertrag für die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP unterzeichnen. Drittens: Die direkte Demokratie müsse in Österreich ausgebaut werden. „Es gehört eine neue Schweiz her“, meinte Hofer.
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