Bundespräsident Van der Bellen empfing katholische Bischöfe

ERÖFFNUNG DER 77. BREGENZER FESTSPIELE: BP VAN DER BELLEN
Auftakt zur Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz

Mit einem Empfang durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg hat Montagmittag die Herbstvollversammlung der katholischen Bischofskonferenz begonnen. Im Mittelpunkt der Begegnung stand die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirche für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Van der Bellen ging auch auf die Rolle der Frauen in der Kirche ein, berichtete"Kathpress" nach dem Treffen.

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"Die Katholische Kirche in Österreich, aber natürlich auch die anderen Kirchen und Religionsgesellschaften, leisten unverzichtbare Arbeit in Sachen Gemeinschaftlichkeit", betonte Van der Bellen laut "Kathpress" vor dem versammelten Episkopat. In den Ansprachen gingen der Bundespräsident, aber auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Lackner, auf die Bischofssynode und ihre Bedeutung für Welt und Kirche ein.

Im Blick auf die Synode in Rom hob der Bundespräsident hervor, dass diese auch durch eine "verstärkte Einbindung von Frauen" charakterisiert sei. "Es ist bekannt, wie wichtig mir die volle Gleichberechtigung von Frau und Mann ist, sei es am Arbeitsmarkt, in der Familie, in der Politik oder in anderen Bereichen. Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen steht für mich außer Frage. Ich bin daher sehr gespannt, welche diesbezüglichen Schritte in der Kirche bis zur Herbstsynode 2024 erwartet werden können."

"Erfahrung von Weltkirche im Kleinen"

Erzbischof Lackner, der als gewählter Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz an der Synodenversammlung teilgenommen hat, erläuterte bei der Begegnung in der Hofburg deren neue Arbeitsweise. Vor allem der Umstand, dass Frauen an den Beratungen "und auch an jedem Tisch bei den Gesprächen in Kleingruppen" teilgenommen haben, habe sich sehr bewährt. Insgesamt sei die Synode eine "Erfahrung von Weltkirche im Kleinen" gewesen. Die Methode, die vom Aufeinander-Zuhören geprägt war, habe "Vorbildwirkung", nicht nur für den kirchlichen Bereich, so der Erzbischof im Blick auf Gesellschaft und Politik.

Man habe in voller Offenheit alle Themen ansprechen können, berichtete der Salzburger Erzbischof und sagte: "Wir alle sind Verwalter von Teilwahrheiten und treten dafür ein. Dies kann aber nur gut gehen, solange einige oder zumindest einer Anwalt des Ganzen ist." An der Begegnung nahm auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, teil. Der Empfang in der Hofburg war nach 2017 und 2019 bereits die dritte Begegnung des amtierenden Staatsoberhauptes mit allen Mitgliedern der Bischofskonferenz, gleichzeitig aber die erste seit der Übernahme des Bischofskonferenz-Vorsitzes durch Lackner.

Am Montagnachmittag stand für die Bischöfe ein Studiennachmittag über "Flucht und Migration" im Wiener Erzbischöflichen Palais auf dem Programm. Liturgischer Höhepunkt der viertägigen Beratungen der Bischöfe ist am Montag ein abendlicher Festgottesdienst im Stephansdom, zu dem die Gläubigen eingeladen sind. Anstelle von Kardinal Christoph Schönborn, der erkrankt ist, wird Erzbischof Lackner der Feier vorstehen.

Ab Dienstag setzen die Bischöfe ihre Vollversammlung im Kloster Laab im Walde fort.

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