Rennen ziemlich offen
Unter den Bewerbern sind unter anderen der derzeitige Gecko-Chef Rudolf Striedinger, der Leiter der Beschaffung im Ministerium, Harald Vodosek, Karl Schmidseder, Kabinettschef unter dem damaligen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, der aktuelle Stabschef im Ministerium, Friedrich Schrötter, und Bruno Hofbauer, der vor allem wegen seiner Analysen zum Ukrainekrieg österreichweite Bekanntheit errungen hat. Als Favorit hat lange Zeit Rudolf Striedinger gegolten. Zuletzt war allerdings zu hören, dass das Rennen ziemlich offen ist.
Nach den Hearings wird eine Kommission unter der Führung von Generalmajor Hans Hamberger eine Shortlist erstellen, aus der Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den Nachfolger von General Brieger auswählen kann. Falls sie allerdings jemanden wählt, der nicht auf dieser Liste steht, muss sie eine gute Begründung dafür vorlegen. Was Tanner bereits angekündigt hat: Sie will sich von jedem Kandidaten selbst ein Bild machen.
Vor wenigen Monaten war noch erwartet worden, dass auch Generalmajor Thomas Starlinger unter den Bewerbern zu finden ist. Starlinger ist Adjutant von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und war in der Expertenregierung unter Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein Verteidigungsminister.
Dass er in der Hofburg an der Seite von Alexander Van der Bellen, immerhin in seiner Funktion auch Oberbefehlshaber des Bundesheeres, bleiben will, begründet er so: „Ich bin ja hier nicht nur Adjutant, sondern auch als nationaler Sicherheitsberater tätig.“ So sei er in diesem Bereich in alle wichtigen Fragen auch eingebunden.“
Noch dazu sei er Gründer und Moderator der Future Operations Plattform, was er auch weiterführen wolle. Diese Expertenplattform „für einen wissenschaftlichen Diskurs“ hat vor allem in den Corona-Jahren besonders Bedeutung erlangt, weil sie die unter anderem die Bundesregierung beraten hat, um einen „Beitrag zur Krisenvorsorge und Krisenbewältigung sowie einer gesamtstaatlichen Resilienz“ zu leisten, wie es in der Präambel heißt. Neben Thomas Starlinger ist noch Antonella Mei-Pochtler als Moderatorin tätig.
Mehr bewirken
Jedenfalls habe sich für ihn im Hinblick auf die Funktion des Chefs des Generalstabs die Frage gestellt, „wo kann ich mehr bewirken“. Die Antwort, die er sich selbst gegeben hat: „Bei meiner derzeitigen Funktion beim Bundespräsidenten.“
Wer auch immer als neuer General an der Spitze des Heeres steht, er muss sich nicht mehr mit der Aufstockung des Heeresbudgets herumschlagen. Dieses dürfte bereits vor dessen Amtsantritt im Ministerrat abgesegnet werden.
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