Bürgermeister für Van der Bellen: "Verlässlichkeit und Besonnenheit"

VdB-Wähler: Die Bürgermeister Schmuckenschlager, Eisenschenk, Baier und Lancaster mit den Initiatoren Maier (Mitte) und Fischler (rechts)
Überparteiliche Initiative von 136 Ortschefs macht mobil, um Ansehen des Landes zu retten.

"Wen wählen S’ denn, Herr Bürgermeister?" Wann immer Stefan Schmuckenschlager in diesen Tagen in Klosterneuburg diese Frage gestellt wird, antwortet er mit "Alexander Van der Bellen".

Eigentlich würde der Stadtchef ja lieber einen Parteifreund empfehlen, er kommt aus einer ÖVP-Politiker-Familie: Der Großvater Gemeinderat, der Vater Stadtrat, sein Zwillingsbruder ÖVP-Mandatar im Parlament.

Aber weil eben kein Christ-Konservativer zur Wahl steht, bleibt ihm nur die eine Option. "Weil Van der Bellen am ehesten unabhängig ist, weil er die EU weiterentwickeln will, weil ihm die Umwelt am Herzen liegt."

Gemeinsam mit den Bürgermeister-Kollegen Peter Eisenschenk (Tulln), Karin Baier (Schwechat) und Bettina Lancaster (Steinbach am Ziehberg) brach Klosterneuburgs Stadtchef am Freitag eine Lanze für den früheren Uni-Professor.

Prominente Politiker wie Franz Fischler, Brigitte Ederer und Ferry Maier haben in den vergangenen Wochen insgesamt 136 Bürgermeister aus ganz Österreich und aus allen politischen Lagern versammelt, man wirbt für die Wahl Alexander Van der Bellens.

Kontrapunkt

Es ist eine bunte, gleichwohl stark von ÖVP-Funktionären getragene Initiative – quasi der Kontrapunkt zum jüngsten Mobilisierungsversuch des ÖVP-Klubobmannes Lopatka, der sich – im Widerspruch zum Parteichef und eigenen Interviews – plötzlich offen für Norbert Hofer ausspricht.

Man müsse Van der Bellen ja nicht "aus Begeisterung, aber nach reiflicher Überlegung wählen", heißt es nun in der Erklärung der Bürgermeister-Initiative.

Das Risiko, dass ein allzu massives Werben von SPÖ- oder ÖVP-Proponenten der Van der Bellen-Kampagne sogar schade, sieht Ex-EU-Kommissar Fischler nicht: "Schlecht wäre es, wenn der Eindruck entstünde, das Anliegen sei eines von abgehobenen Vertretern des Establishments." Aber hier gehe es ja um die Bürgermeister, also "um die Basis". "Und die Bürgermeister", so meint Fischler, "die können eigentlich nicht irren."

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