Brunner in den USA: "Hohe Inflation gefährdet unseren Wohlstand"

Brunner in den USA: "Hohe Inflation gefährdet unseren Wohlstand"
Der Finanzminister traf auf den Chef der US-Notenbank FED. Es brauche "strukturelle Anpassungen, um längerfristig auf höhere Inflationsraten" reagieren zu können.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) weilt derzeit anlässlich der Frühjahrstagung vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington. Mit Jerome Powell, Chef der US-Notenbank FED, unterhielt er sich dabei über die hohe Inflation und die Teuerung. "Wir können uns nicht gegen globale Entwicklungen stellen, die durch den Krieg in der Ukraine noch verstärkt werden, wir können nur die Auswirkungen auf die Menschen bestmöglich abfedern", so Brunner in einer Aussendung des Finanzministeriums. Neben den bereits beschlossenen Anti-Teuerungspaketen und der ökosozialen Steuerreform prüfe man derzeit "strukturelle Anpassungen, um längerfristig auf höhere Inflationsraten" reagieren zu können, sagte der Minister.

Auch die Abschaffung der kalten Progression sei in diesem Zusammenhang "eine Möglichkeit", sagte Brunner bereits am Mittwoch vor Journalisten. Man werde sehen, ob eine Abschaffung schon 2023 möglich sei.

"Müssen alles tun"

Nun seien jedenfalls auch die Notenbanken gefordert, mit Fingerspitzengefühl die richtigen Maßnahmen zu setzen, so Brunner. In den USA lag die Inflationsrate im März bei 8,5 Prozent, während sie in Österreich laut Statistik Austria bei 6,5 Prozent lag. Die FED, als auch die Europäische Zentralbank (EZB), diskutierten weitere Maßnahmen. Die EZB ließ etwa bereits Anleihenkäufe auslaufen.

Insgesamt würden sich die USA mit Maßnahmen leichter tun, so Brunner. Die EZB müsse etwa Rücksicht auf alle EU-Mitgliedsstaaten nehmen - die teils höhere Schuldenstände haben. Klar sei: "Die hohe Inflation gefährdet mittel- und langfristig die Kaufkraft und daher den Wohlstand unserer Bürger." Daher müssten sowohl die Notenbanken als auch die Finanzminister alles tun, "um die Auswirkungen für Bürger und Standort bestmöglich abzufedern“, so Brunner, der am Samstag Vertreter von Weltbank und Währungsfonds treffen wird.

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