Brunner im “Epizentrum” der CO2-Speichertechnologie

Brunner im “Epizentrum” der CO2-Speichertechnologie
Finanzminister Magnus Brunner besucht Greenport Scandinavia im dänischen Hirtshals und will CCS-System in Österreich ermöglichen

Deutschland hat seine Carbon Management-Strategie erst kürzlich veröffentlicht. Während Österreichs wichtigster Handelspartner und Nachbarland schon weiß, wie es die CO2-Emissionen reduzieren will und in welchen Branchen und mit welchen Mitteln, lässt die Strategie in Österreich noch auf sich warten. 

Mit ein Grund: Carbon Capture Storage (CCS) - also die Möglichkeit, CO2, das beispielsweise in der Industrie entsteht, nicht entweichen zu lassen, sondern zu speichern in tausenden Metern Tiefe im Erd- oder am Meeresboden - ist in Österreich seit 2011 gesetzlich verboten. 

Finanzminister Magnus Brunner ist auch für Bergbau und darob für die CCS-Möglichkeiten in Österreich zuständig. Ein vom Finanzressort erstellter Evaluierungsbericht legt dar, dass das Verbot von CCS für ausgesuchte Branchen wie die Feuerfest-, Zement- oder Abfallindustrie aufzuheben ist, damit diese auch tatsächlich realistische Chancen haben, ihre CO2-Emissionen nicht nur zu reduzieren, sondern mittels CCS vollständig zu dekarbonisieren. Um diesen Bericht dem Parlament vorlegen zu können, bedarf es allerdings das Einvernehmen mit der grünen Klimaministerin Leonore Gewessler, das noch aussteht.

“Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die CO2-Emissionen zu verringern. In einigen Bereichen ist eine vollständige CO2-Neutralität aber nicht erreichbar. Darum braucht es einen Plan für das Speichern von Kohlendioxid und enorme Investitionen in die Infrastruktur ”, sagt Brunner während seiner dreitägigen Dänemark-Reise am Hafen von Hirtshals. Hier, am Greenport Scandinavia, zeigt sich, wie enorm die Anstrengungen aber auch ebenso groß die ökologischen wie ökonomischen Chancen der CCS-Strategie sind.

Hirtshals soll der größter CCS-Hafen für den Import und Export von CO2 in Europa werden, “das Epizentrum”, wie es vor Ort immer wieder heißt. 

Wie zukunftsträchtig die im Binnenland Österreich noch eher unbekannte CCS-Technologie ist, das zeigt sich an jenen Unternehmen, die in Hirtshals investiert sind und mitentwickeln, an der Unterstützung der EU und der Entwicklung des Projekts selbst. 

Nach vier Jahren hat der Greenport Scandinavia bereits Verträge mit Staaten wie den Niederlanden, Belgien und Frankreich abgeschlossen. 

Dänemark will in der CCS-Wertschöpfungskette nicht nur “Frontrunner, sondern die Nummer Eins sein”, um die ökologischen Ziele nicht zuletzt auch zu Geld zu machen. 

Geht es nach Finanzminister Magnus Brunner, sollte Österreich von CCS profitieren, zumal die Fortschritte und die immer geringer werdenden Risiken der Technologie dafür sprächen.

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