Bis 2020 sind im Heer fast 10.000 Jobs zu vergeben

Minister Doskozil (re.) sucht neues Personal für das Heer.
Joboffensive: Vor allem Unteroffiziere und Ausbildner werden benötigt, aber auch Ärzte und Piloten gesucht.

Das Verteidigungsministerium startet eine Personaloffensive. Wie Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch bekanntgab, sollen bis 2020 rund 9800 Jobs im Heer besetzt werden. Argumentiert wird das mit wachsenden sicherheitspolitischen Herausforderungen. Die illegale Migration und die Terrorgefahr würden zeigen, wie wichtig das Heer für die Sicherheit Österreich sei. Neben neuem bzw. zusätzlichem Personal werden auch noch 1,7 Milliarden Euro in Geräte, Ausstattung und die Infrastruktur von Kasernen investiert.

"Der Terror ist in Europa angekommen", rechtfertigte Doskozil abermals die Investitionen und die Joboffensive beim Heer.

3800 Berufssoldaten

Konkret sollen bis 2020 rund 3800 Berufssoldaten (Kaderpräsenzsoldaten) neu aufgenommen werden. Zusätzlich werden jährlich die Stellen von rund 1200 bis 1400 Personen, die in Pension gehen, nachbesetzt. Auch 300 Zeitsoldaten werden pro Jahr ersetzt.

Das Bundesheer benötigt vor allem Bürger, die Unteroffiziere oder Ausbildner werden wollen. Aber auch Piloten und Ärzte sowie Soldaten, die ins Ausland gehen wollen, werden gesucht. Ein weiterer Schwerpunkt Doskozils liegt auf der Cyber Defence, wo IT-Experten dauerhaft für das Heer gewonnen werden sollen.

Pro Jahr werden ab sofort acht bis zehn Piloten sowie 20 Ärzte aufgenommen. Piloten dürfen bei der Aufnahme maximal 22 Jahre alt sein, Offiziersanwärter 29 Jahre und Unteroffiziersanwärter 34 Jahre. Für Ärzte gibt es kein Alterslimit.

Gute Bezahlung

Geworben wird etwa damit, dass das Heer einen sicheren Arbeitsplatz, eine lebenslange Anstellung und eine gute Bezahlung biete. Während der 18 Monate langen Ausbildung zum Unteroffizier gibt es monatlich 2000 Euro brutto. Später winkt deutlich mehr Geld, vor allem, wenn man ins Ausland geht. Ein Wachtmeister im Kosovo verdient beispielsweise 4100 Euro (brutto). Ein Einsatzpilot bekommt 5000 Euro, ein Militärarzt in Mali etwa 7300 Euro.

Alles in allem handle es sich bei der Restrukturierung des Heeres um ein "rundes Paket", betonte Doskozil - "wenn wir auch das entsprechende Personal für diese Aufgabenstellungen haben".

Derzeit gibt es insgesamt 22.617 Bundesheer-Bedienstete, darunter sind 14.466 Soldaten.

Weitere Infos zur Job-Offensive findet man unter: http://jobchance.bundesheer.at

Kommentare