Bilanz: 46 Aufgriffe nach drei Tagen Grenzkontrollen

Österreichisch-italienische Grenze am Brenner.
100 Polizisten seit Montag im Grenzeinsatz in Kufstein und am Brenner, 30 weitere bei Schleierfahndung im Landesinneren.

Seit Montag werden anlässlich des Ministertreffens in Innsbruck die Grenzen in Kufstein und am Brenner von der österreichischen Polizei kontrolliert - und das mit beachtlichem Aufwand: 100 Beamte sind es täglich an den Grenzen. Weitere 30 führen wie gewohnt Schleierfahndungen rund um den Brenner und im Landesinneren durch.

Die Zwischenbilanz der Tiroler Polizei fällt mit Stand Donnerstagmittag bescheiden aus: Insgesamt gab es von Montag bis Donnerstagmittag in Tirol 63 Aufgriffe - da sind aber Rücknahmen von illegalen Migranten aus Deutschland und Italien miteingerechnet (acht Personen). Sieben Migranten haben sich selbst bei der Polizei gemeldet, um einen Asylantrag zu stellen. Zwei Migranten wurden seit Montag bei Schleierfahndungen aufgegriffen.

Bleiben 46 Menschen übrig, die direkt an den beiden Grenzkontrollstellen in Kufstein und am Brenner von Polizisten aufgehalten wurden. Davon wurden 26 direkt nach Deutschland bzw. Italien zurückgeschickt, weil sie weder gültige Reisedokumente hatten noch einen Asylantrag gestellt haben. Sieben wurden in einem Güterzug an der Grenze aufgegriffen.

Zudem wurden laut Polizei zwei Schlepper aus dem Verkehr gezogen, die sieben Migranten über die Grenze bringen wollten.

Keine "Störer" unter den Reisenden

So genannte "Störer", also mögliche gewaltbereite Demonstranten, gingen den Grenzbeamten nicht ins Netz. Diese Gefahr war der Grund für die vorübergehende Einführung der Grenzkontrollen während des informellen Treffens der EU-Innen- und Justizminister in Innsbruck. „Wir sind aber für alle Eventualitäten vorbereitet“, betont ein Polizeisprecher.

Für 18 Uhr ist eine Demonstration mit Ausgangspunkt bei der Annasäule unter dem Motto „Eure Sicherheit tötet“ angekündigt.

Die Polizei verzeichnete bisher "keine besonderen Vorkommnisse“, sagt ein Sprecher: „Bis jetzt ist alles ruhig verlaufen." Auch der Verkehr in und rund um die Tiroler Landeshauptstadt lief vorerst „ohne größere Komplikationen“.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Platzverboten, die vorwiegend den Tagungsort, den Innsbrucker Congress, und die umliegenden Straßen betrafen, verhängten die Behörden am Donnerstagvormittag ein zusätzliches. Zwischen 12.00 und 15.00 Uhr ist die Innsbrucker Altstadt rund um das Goldenen Dachl gesperrt.

In Innsbruck stehen während des Treffens über 1000 Polizisten im Einsatz. Zudem überwacht das Österreichische Bundesheer mit mehr als 1.100 Soldaten sowie 26 „Militärluftfahrzeugen“ verstärkt den Luftraum über Tirol.

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