Bericht: Österreichische Waffen trotz EU-Ausfuhrverbot in Russland

Bericht: Österreichische Waffen trotz EU-Ausfuhrverbot in Russland
Gewehre und Pistolen der Waffenfirma Steyr Arms sowie Glock-Pistolen dürften über Drittstaaten und Zwischenhändler nach Russland gelangt sein.

Obwohl der Export von Schusswaffen nach Russland nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine EU-weit verboten wurde, werden offenbar weiterhin österreichische Waffen dorthin geliefert.

Mindestens 169 Gewehre und Pistolen der oberösterreichischen Waffenfirma Steyr Arms sowie über 3.600 Glock-Pistolen kamen laut dem russischen Exilmedium The Insider seit 24. Februar 2022 nach Russland, wie die Presse (Donnerstagsausgabe) berichtete.

Glock gab keine Antworten

Im Oktober 2022 hatte die EU im Rahmen eines Sanktionspakets die Ausfuhr von Feuerwaffen jeglicher Art in die Russische Föderation untersagt. "Und trotzdem erhielt (...) der Moskauer Waffengroßhändler Arsenal noch im heurigen Februar elf Stück des Steyr-Scharfschützengewehrs", schreibt die Presse unter Berufung auf The Insider. Arsenal biete aktuell 20 Steyr-Arms-Modelle zum Verkauf an.

Von den 3.606 Glock-Pistolen, die laut "The Insider" nach Russland exportiert wurden, sollen 3.203 von der Glock GmbH in Österreich hergestellt worden sein, die restlichen 403 von der US-Tochter Glock Inc. Wie viele davon vor dem Beginn des EU-Exportverbotes für Schusswaffen geliefert wurden, ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Die Glock-Pistolen wurden von fünf russischen Firmen importiert, offen ist, ob die Pistolen auch an die russischen Streitkräfte weiter geliefert wurden, oder nur private Käufer fanden, schreibt die "Presse".

Steyr Arms betonte gegenüber der "Presse", dass schon seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 keine Waffen mehr nach Russland geliefert worden seien. Von der Firma Glock gab es auf keine Antworten auf Fragen der "Presse".

Die österreichischen Waffen dürften über Drittstaaten und Zwischenhändler nach Russland gelangt sein. "The Insider" nennt etwa eine zypriotische Handelsfirma als Verbindungsglied; sie wird von den britischen Behörden auch des Waffenschmuggels mit Nordkorea verdächtigt.

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