Allerdings sagte Beinschab bei einer weiteren Einvernahme zu einer (das Jahr 2016 betreffenden) Umfrage-Welle: „Die Wellen […] wurden von der Österreich-Gruppe in Auftrag gegeben und dieser in Rechnung gestellt. Die Fragen kamen vom Finanzministerium (konkret von Frischmann und Schmid, wie sie an anderer Stelle ausführte; Anm.). Diese Vorgehensweise wurde mir so kommuniziert.“
Auf die Frage, was die Österreich-Gruppe oder das Finanzministerium davon habe, diese Studien auf diese Art und Weise durchführen zu lassen, sagte sie: „Ich habe das damals nicht hinterfragt.“ Es sei auch vereinbart worden, dass die Ergebnisse dieser Umfragen vor der Weiterleitung an die Fellner-Gruppe „noch einmal mit Frischmann und/oder Schmid besprochen werden“. „Diese hatten die Möglichkeit zu entscheiden, welche Ergebnisse an die Österreich-Gruppe weitergeleitet werden.“
Für Beinschab war diese Vorgehensweise allerdings „nichts Neues“: Dies sei schon während ihrer Tätigkeit für die Karmasin Motivforschung (2011 bis 2013) so gewesen. Damals habe man laufend Studien für die Tageszeitung Heute durchgeführt, im Hintergrund habe es Gespräche zwischen der Bundes-SPÖ, den Verantwortlichen von Heute und ihr gegeben.
Wünsche von der SPÖ
„Druck“ Konkret gab es Gespräche zwischen der Bundes-SPÖ, Wolfgang Jansky (Geschäftsführer von Heute) und Beinschab als persönlicher Assistentin von Karmasin. „Unter der Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas wurden mir von Michael Topolnik und Paul Pöchhacker sehr deutlich Wünsche der SPÖ kommuniziert, in welche Richtung die Ergebnisse der Umfrage zugunsten der Wünsche der SPÖ verändert werden sollen“, beschreibt Beinschab das Prozedere.
Wie die Abrechnungsmodalitäten damals genau waren, weiß Beinschab nicht mehr. „Den ‚Druck‘, Umfragen zugunsten der SPÖ zu adaptieren, habe ich von Mitarbeitern der SPÖ bekommen“, erzählt Beinschab.
Allerdings gibt es einen Unterschied: Die SPÖ zapfte für die Verrechnung frisierten Umfragen keine Gelder aus einem Ministerium an.
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