Badelt für Doppelstaatsbürgerschaften: "Geht ja nicht um Ausgeflippte"

PK FISKALRAT AUSTRIA "BERICHT ÜBER DIE ÖFFENTLICHEN FINANZEN 2022 BIS 2027 UND EMPFEHLUNGEN": BADELT
Der Chef des Fiskalrats plädiert für leichteren Zugang und kritisiert den restriktiven Kurs der ÖVP.

"Die österreichische Staatsbürgerschaft ist ein hohes Gut": So lautet das Mantra der ÖVP in der Debatte um etwaige Erleichterungen beim Zugang zum rot-weiß-roten Pass. 

Eine Debatte, die jetzt, im Superwahljahr, wieder hochkocht. Erst am Montag präsentierte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker dann eine Umfrage, wonach die Mehrheit der Österreicher will, dass die Hürden bleiben, wie sie sind.

Den restriktiven Kurs der ÖVP hält Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrats und ehemaliger Wifo-Chef, für falsch. Im Ö1-"Morgenjournal" plädierte er am Mittwoch für einen leichteren Zugang zur Doppelstaatsbürgerschaft für Auslandsösterreicher. 

Eine entsprechende parlamentarische Bürgerinitiative (www.beibehaltung.at) wirbt derzeit um Unterstützer.

"Wenn man verhindern will, dass - ich sage es jetzt einmal sehr direkt - Türken oder frühere Flüchtlinge bei uns eine Staatsbürgerschaft bekommen, dann ist das eine politische Frage", meinte Badelt. 

"Geht nicht um Ausgeflippte"

Aus seiner Sicht spricht aber nichts dagegen, Auslandsösterreichern die Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen: "Es geht ja nicht, um es sehr pamphletisch zu sagen, um irgendjemanden Ausgeflippten, der jetzt in Indien sich selbst verwirklichen will, sondern es geht in der Praxis um Leute, die meist aus beruflichen Gründen eine Karriere in einem anderen Land betreiben."

Derzeit erlaubt Österreich Doppelstaatsbürgerschaften nur in Ausnahmefällen. Nimmt man eine andere Staatsbürgerschaft an, verliert man die österreichische automatisch.

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