Außenminister Schallenberg: Vorfälle in Russland "unvertretbar"

Alexander Schallenberg: Lange Jahre Sprecher im Außenministerium, nun Ressortchef.
Polizeieinsatz in Moskau ist für Österreichs Außenminister unverhältnismäßig. Nawalny-Anwältin legt sich bei Gift-Vorwurf fest.

Außenminister Alexander Schallenberg hat den Polizeieinsatz gegen Demonstranten in Russland vom Wochenende scharf verurteilt. "Der Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Moskau und über 1.000 Festnahmen, darunter Journalisten und Oppositionspolitiker, sind unverhältnismäßig und unvertretbar", erklärte Schallenberg am Montag auf Twitter.

Rund 3.500 Menschen hatten am Samstag an einer nicht genehmigten Kundgebung für freie Kommunalwahlen in der Nähe des Moskauer Rathauses teilgenommen. Die Protestkundgebung richtete sich gegen den Ausschluss zahlreicher Oppositionskandidaten von der für September geplanten Wahl.

Die Einsatzkräfte hatten den Platz vor dem Rathaus abgeriegelt und waren mit großer Härte gegen die Demonstranten vorgegangen. Dabei setzten sie auch Schlagstöcke ein. Mehrere Menschen erlitten nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten Nasenbrüche und Kopfverletzungen. Mehr als 1.000 Menschen wurden festgenommen.

Gift eingesetzt?

Internationale Aufregung herrscht auch um den prominenten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Seine Ärztin äußerte wegen Schwellungen, Rötungen und Abszessen den Verdacht, er sei möglicherweise mit Gift in Berührung gekommen. Seine Anwältin legte sich wenig später fest, Nawalny sei definitiv vergiftet worden.

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