Aufsichtsrat von SOS-Kinderdorf: "Stehen einer Veränderung nicht im Weg“

Zahlreiche SOS-Kinderdorf-Standorte sind betroffen
Bei einer Mitgliederversammlung soll ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden. Aus dem aktuellen Kreis heißt es, man sei von Enthüllungen ebenso überrumpelt worden wie die Öffentlichkeit, auch Kritik an der Geschäftsführung schwingt mit.

Carolin Porcham ist seit heute, Montag, neue Geschäftsführerin bei SOS-Kinderdorf. Sie ist die dritte neben Annemarie Schlack und Nora Deinhammer. Nach einem Ausschreibungsprozess, der im Juni 2025 startete, übernimmt Porcham nun die Agenden von Christian Moser, der seit Oktober freigestellt war.

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Carolin Porcham.

Zudem waren am Wochenende Stimmen um Ex-Aufsichtsratsmitglied Willibald Cernko laut geworden, die eine Neuaufstellung des Aufsichtsrates forderten. 

Daraufhin ging das Gremium in die Offensive und verkündete, dass eine Mitgliederversammlung einberufen und neu gewählt werde. „Wir stehen einer Veränderung nicht im Wege“, heißt es gegenüber dem KURIER. Betont wird, dass man an einer vollen Aufklärung interessiert sei – deshalb habe man ja die Reformkommission um Irmgard Griss eingesetzt.

Von den jüngsten Enthüllungen – etwa, dass Gründer Hermann Gmeiner Buben missbraucht haben soll – sei man selbst überrumpelt worden; die Opferschutzkommission berichte nicht an den Aufsichtsrat, wird erklärt. 

Dabei wäre es sinnvoll gewesen, die Geschäftsführung hätte diese Information vorher mit dem Kontrollgremium geteilt, heißt es weiter: „Im Sinne eines Schutzes der Reputation der Organisation hätte man gemeinsam erarbeiten können, wie man mit dieser Verantwortung umgeht.“

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