Bald eine halbe Million ohne Job

ÖGB-Präsident Erich Foglar (l.) und WKÖ-Präsident Christoph Leitl
Alarm vor "Gipfel": Sozialpartner fordern Wachstums-Offensive.

Am kommenden Freitag findet nach monatelangem Verschieben endlich der "Arbeitsmarkt"-Gipfel der Regierung statt.

Es ist auch wirklich Feuer auf dem Dach. Der Chef des Arbeitsmarktservice AMS, Johannes Kopf, sagt, dass aus den derzeit 400.000 Arbeitslosen zum Jahreswechsel eine halbe Million werden könnten. Besonders betroffen sind wenig gebildete Zuwanderer. Sie werden von jüngeren und besser gebildeten Rumänen und Bulgaren verdrängt (seit Öffnung des Arbeitsmarkts 2014 sind 50.000 Personen aus diesen beiden Ländern nach Österreich gekommen).

Der Chefökonom der Industriellenvereinigung, Christian Helmenstein, warnt, dass Österreichs Konjunktur wieder nach unten knickt. Das für 2016 prognostizierte Wachstum von rund 1,5 Prozent werde nicht halten, mit Glück bleibe ein Einser vor dem Komma.

Die Wirtschaft drängt vehement auf eine Lohnnebenkostensenkung. Die Regierung solle auf dem Arbeitsmarktgipfel am Freitag fixieren, dass sie die Beiträge zum Familienfonds und zum Insolvenzentgeltsicherungsfonds senkt. Finanzminister Hans Jörg Schelling stellt in Aussicht, die Arbeitgeber um 1,3 Milliarden Lohnnebenkosten zu entlasten, allerdings erst ab 2017.

Die Sozialpartnerspitze, ÖGB-Präsident Erich Foglar und Wirtschaftskammer-Boss Christoph Leitl, fordern im ORF-Report von der Regierung eine Wachstumsoffensive. "Ersparen wir uns die Zahl von einer halben Million Arbeitslosen", sagt Leitl.

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