Anti-Regierung: Tausende feiern Comeback der Donnerstagsdemo

Anti-Regierung: Tausende feiern Comeback der Donnerstagsdemo
"Basti ciao, Kickl ciao, HC ciao, ciao, ciao": Wiederbelebung des Donnerstagsprotests soll wöchentliche Fortsetzung finden.

Viel Musik, kreativer Protest und teils harsche Worte prägten die Neuauflage der Donnerstagsdemos, die bereits die letzte schwarz-blaue Regierung über Monate begleiteten. Dass die gestrige Veranstaltung am Ballhausplatz in der Tradition dieser Proteste der frühen 2000er-Jahre stand, daran wurde auch kein Zweifel gelassen: „Willkommen zu unserem ersten Streich“ und „Endlich wieder Donnerstag“, schallte es gleich zu Beginn der Kundgebung beinahe lustvoll von der Bühne. Von den laut Veranstaltern 20.000 Demonstranten wurde das mit lautstarkem Jubel aufgenommen – auch, wenn es in Wahrheit einige Tausend weniger gewesen sein dürften. Die Polizei sprach gegenüber der APA von 3.000 bis 4.000 Teilnehmern.

Anti-Regierung: Tausende feiern Comeback der Donnerstagsdemo

Der Ballhausplatz war dennoch gut gefüllt und wurde von Beginn an mit einer Mischung aus Protest-Liedgut und Redebeiträgen gut unterhalten. Eröffnet wurde der Reigen von einer Umdichtung des Partisanen-Hadern „Bella ciao“ zu „Basti ciao, Kickl ciao, HC ciao, ciao, ciao“, bevor die ersten Redner die Regierung sowie Rassismus, Sexismus und Sozialabbau kritisierten, die durch Türkis-Blau befördert würden. Die Rednerliste war dabei so bunt wie das Musikprogramm und reichte von Flüchtlingen über Autorin Stefanie Sargnagel bis zur 91-jährigen Schauspiellegende Erni Mangold. Besonders deutliche Worte wählte Monika Salzer von den „Omas gegen Rechts“, die warnte: „Nun kommt ein neuer Austrofaschismus daher.“

Doch zurück zur Lust: Die Lust, für eine andere Welt auf die Straße zu gehen, vereint laut Mitorganisator Can Gülcü nämlich die Menschen hinter der Kundgebung. Es gehe um Regierungskritik, aber auch um die Vernetzung der kritischen Zivilgesellschaft. Zeit dafür ist noch einige Donnerstage lang, so viel dürfte sicher sein.

Tobias Pötzelsberger (ORF) über die Donnerstagsdemo

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