Anschober: "Ich dränge, ich drücke, ich fordere ..."

Anschober: "Ich dränge, ich drücke, ich fordere ..."
Der Gesundheitsminister ist um Entscheidungen bemüht, die "eine breite Basis" mitträgt.

Die Inzidenzen sind hoch, die Intensivstationen teilweise ausgelastet - dennoch hat die Bundesregierung nach dem Öffnungsgipfel am Montag entschieden, vorerst weder weiter zu öffnen, noch zu verschärfen. 

Warum eigentlich (nicht)? Dieser Frage musste Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sich am Montagabend in der ZIB2 stellen. Noch kurz vor dem Gipfel hatte er angekündigt, er wolle eine "Notbremse". 

Doch dafür seien die Landeshauptleute heute nicht zu haben gewesen, ließ Anschober durchblicken. Diese hätten teilweise trotz der hohen Zahlen noch weiter öffnen wollen. Er habe dann die Situation auf den Intensivstationen thematisiert, worauf man beschlossen habe, nicht zu lockern. Immerhin gebe es nun den Grundkonsens, dass die Situation auf den Intensivstationen das Wichtigste sei und es zu keinen harten Triagen kommen dürfe.

Warum aber verhängt man dann nicht gleich einen weiteren Lockdown - zumindest dort, wo die Intensivstationen bereits ausgelastet sind? 

Er sei als Gesundheitsminister oft "allein auf weiter Flur", erklärte Anschober. "Ich dränge, ich drücke ,ich fordere, ich tue alles was in meiner Kraft steht aber ich brauche Entscheidungen, die breit getragen werden, von der Bundesregierung aber auch von den Ländern", rechtfertigte er.  "Seien Sie unbesorgt - ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, damit die richtigen Maßnahmen kommen."

Dass die Osterferien nicht verlängert werden, erklärte der Gesundheitsminister damit, dass man die Kinder - wenn sie in der Schule sind - zumindest testen könne. Es sei aber "nicht vom Tisch, dass es zu Maßnahmen kommt."

Schon morgen starten Gespräche darüber, wie es in den besonders betroffenen Ost-Region Österreichs weitergehen soll. Hier will die Bundesregierung in den nächsten Tagen über härtere Maßnahmen entscheiden. 

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